Nigel Farage: Er schon wieder

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Die neue Partei des Brexit-Anführers Nigel Farage ist binnen eines Jahres zur beliebtesten Kraft in Großbritannien aufgestiegen. Wie kommt das? 

Aus der ZEIT Nr. 27/2025 Aktualisiert am 28. Juni 2025, 12:12 Uhr

  Nigel Farage, Parteichef von Reform UK, bei einer Wahlkampfveranstaltung im April 2025
Nigel Farage, Parteichef von Reform UK, bei einer Wahlkampfveranstaltung im April 2025 © Peter Byrne/​Empics/​dpa

Er hätte sein Leben nach der Politik einfach genießen können, mit normalen Tagen. "Den Hund ausführen, ein bisschen angeln gehen, im Pub vorbeischauen." So was eben. Aber dann, an einem dieser Tage, sei er, so sagt Nigel Farage, von einem "furchtbaren Schuldgefühl" ergriffen worden. Er könne doch die Millionen von Menschen nicht enttäuschen, die sich nach dem Brexit einen grundlegenden Politikwechsel für Großbritannien gewünscht hätten: "Deswegen bin ich zurück."

Gut ein Jahr ist diese Comeback-Erklärung jetzt her. Es war ein Moment, vor dem sich Britanniens etablierte Politiker gefürchtet hatten. Denn eine Qualität des 61-jährigen Establishment-Verächters Farage ist über alle Parteigrenzen hinweg unbestritten: Wenn politisches Können bedeutet, Wählerinnen und Wähler zur Gefolgschaft zu inspirieren, dann ist Nigel Farage ein Ausnahmetalent, ein politischer Wettermacher. Einst führte der Politiker die Kampagne an, die Großbritannien aus der EU lösen sollte. Jetzt, als Anführer der neuen Partei Reform UK, zertrümmert er das traditionelle Zweiparteiensystem auf der Insel. Kaum zwölf Monate hat er gebraucht, um Reform an die Spitze der Umfragen zu bringen. Gut ein Drittel der Bevölkerung würde ihn mittlerweile wählen. Wenn der Trend so weitergeht, hat Farage die besten Aussichten, im Jahr 2029 der nächste britische Premierminister zu werden.

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