Zweitwärmster April weltweit: 1,5-Grad-Grenze weiterhin erneut überschritten

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Die globale Durchschnittstemperatur lag auch im April 2025 erneut über der kritischen Marke von 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau. Mit einem Plus von 1,51 Grad war es laut der europäischen Klima-Initiative Copernicus der zweitwärmste April seit Beginn der Aufzeichnungen. Es war der 21. von 22 Monaten, in dem dieser Schwellenwert überschritten wurde.

Somit werde die lange Reihe von Monaten fortgesetzt, die über 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau lagen, betonte die stellvertretende Copernicus-Direktorin Samantha Burgess. „Die kontinuierliche Klimaüberwachung ist ein wesentliches Instrument, um die laufenden Veränderungen unseres Klimasystems zu verstehen und darauf zu reagieren“, erklärt Samantha Burgess im Zusammenhang mit den aktuellen Messwerten.

Die Tatsache, dass die globale Temperatur nun monatelang über 1,5 Grad liegt, bedeutet jedoch noch nicht, dass das Pariser Klimaziel gerissen ist: Das Ziel, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, bezieht sich auf langfristige Mittelwerte und nicht auf kurzfristige oder jährliche Schwankungen.

Besonders starke Wärmeanomalien wurden über Osteuropa, Westrussland, Kasachstan und Norwegen registriert.

© dpa/Marijan Murat

Klimaforschende betrachten in der Regel längere Zeiträume, oft mehr als 20 Jahre, um festzustellen, ob die Erwärmung dauerhaft über dieser Schwelle liegt. Ein globaler Temperaturanstieg von 1,5 Grad gilt als Schwelle, bei deren langfristiger Überschreitung die Auswirkungen des Klimawandels sich erheblich verschärfen werden.

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Osteuropa besonders warm

Im April lag die weltweit gemessene Durchschnittstemperatur in Bodennähe mit 14,96 Grad um 0,6 Grad über dem Mittel der Jahre 1991 bis 2020. Auch der zurückliegende Zwölfmonatszeitraum von Mai 2024 bis April 2025 markiert mit 1,58 Grad über dem vorindustriellen Niveau einen neuen Rekord. Die Daten stammen aus dem Reanalyse-Datensatz ERA5, der auf Milliarden von Messwerten von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen weltweit basiert.

Europa erlebte mit durchschnittlich 9,38 Grad Celsius den sechstwärmsten April seit Beginn der europäischen Aufzeichnungen. Besonders starke Wärmeanomalien wurden über Osteuropa, Westrussland, Kasachstan und Norwegen registriert. Kälter als üblich war es dagegen in der Türkei, Teilen Bulgariens und Rumäniens sowie im Norden Fennoskandiens.

Nordatlantik weiterhin ungewöhnlich warm

Auch die Temperatur der Meeresoberflächen blieb auf hohem Niveau. Mit durchschnittlich 20,89 Grad Celsius lag die globale Meeresoberflächentemperatur nur 0,15 Grad unter dem Rekordwert von April 2024. Vor allem im Nordatlantik, aber auch im Mittelmeer wurden erneut außergewöhnlich hohe Werte gemessen.

Die arktische Meereisausdehnung lag drei Prozent unter dem Durchschnitt – der sechstniedrigste Wert für April in den 47-jährigen Satellitenaufzeichnungen. In der Antarktis lag die Meereisausdehnung sogar zehn Prozent unter dem Durchschnitt, was dem zehntniedrigsten Aprilwert entspricht.

Dürre und Starkregen

Der April war in großen Teilen Mitteleuropas, Großbritanniens und Osteuropas zu trocken, während Südeuropa, Südskandinavien und Westrussland teils deutlich zu feucht waren. In den Alpen führten Starkregenereignisse zu Überschwemmungen, Erdrutschen und Lawinen.

Auch weltweit zeigte sich ein gemischtes Bild: Trockenheit herrschte etwa in Nordamerika, Asien und Australien – extreme Niederschläge verursachten in Regionen wie Kanada, Alaska, Südafrika und Südamerika teils schwere Schäden.

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