"Zwei Staatsanwälte" ist ein beklemmender Film über das sowjetische Unrechtssystem. Regisseur Sergei Loznitsa sagt, er erzähle darin ganz gegenwärtige Probleme Russlands.
23. Dezember 2025, 19:09 Uhr
In Sergei Loznitsas Film Zwei Staatsanwälte gibt es eine Szene, die ins Zentrum der Erzählung führt. Die eine der beiden Titelfiguren, angestellt in der Provinz, ledig, noch mit offenen, weichen Gesichtszügen, ist unterwegs zum Generalstaatsanwalt in Moskau. Der Jurist ist kaum von der Hochschule diplomiert und hat sich aufgemacht zum wichtigsten Rechtstheoretiker der Sowjetunion. Seine Reise hat mit grundlegenden Überzeugungen zu tun.
Die Szene spielt in einem Zug, Holzklasse. Draußen steht der Wald im letzten Licht, das Abteil ist voll, Männer mit Fellmützen und langen Bärten, Frauen mit Tüchern über dem Haar, einzelne Trauerschleier. Jemand hat ein Akkordeon dabei, die Arbeiterjacken sind schmutzig. Man meint, zwischen all den gedeckten Farbtönen die Ausdünstungen riechen, die dicke Luft greifen zu können.

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