Marc Cucurella kehrt am Donnerstag an den Ort seines berühmten Handspiels zurück. Für ihn spielt es inzwischen keine große Rolle mehr, mit Pfiffen rechnet er dennoch.

Kommt als Europameister nach Stuttgart - und als Conference-League-Sieger mit Chelsea: Marc Cucurella. IMAGO/Nicolo Campo
Als Marc Cucurella Jamal Musialas Schuss im Viertelfinale der EM 2024 an den Arm bekam, packte ihn die Angst. "Ich habe mir in die Hose gemacht", gab er Monate später zu. "Ich hätte die meistgehasste Person Spaniens werden können."
Dass er stattdessen - natürlich überspitzt formuliert - die meistgehasste Person Deutschlands wurde, störte ihn damals weitaus weniger und stört ihn auch heute nicht: An diesem Donnerstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) kehrt er mit Spanien an den Tatort des Handspiels zurück, das Schiedsrichter Anthony Taylor beim Stand von 1:1 in der Verlängerung als nicht ausreichend erachtet hatte, um der DFB-Elf einen Elfmeter zuzusprechen - ein Fehler, wie die UEFA erst viel später einräumte.
Weil stattdessen Spanien ins Halbfinale einzog und dann auch Europameister wurde, sind Cucurellas Erinnerungen an die Wochen in Deutschland "alle schön", wohlwissend, dass ihn die deutschen Fans nicht vergessen haben. "Ich denke, ich werde wieder ausgepfiffen werden", sagte er mit Blick aufs Nations-League-Halbfinale gegen Frankreich in Stuttgart. "Das gehört zum Fußball, ich habe nichts falsch gemacht. Es war nur eine Anekdote."
Cucurella: Pfiffe könnten sogar zum Vorteil werden
Werden die Pfiffe sogar zum Vorteil für Spanien? "Der Fokus auf mich kann helfen und meine Mannschaftskameraden entlasten", überlegt Cucurella, der mit Unmut von den Rängen schon lange kein Problem mehr hat. "Das erste Mal, wenn es dich trifft, hat es Auswirkungen auf dich", doch inzwischen sei es "nichts Neues" mehr und er darum "geistig darauf vorbereitet, dass es passieren wird".
Cucurella ist ohnehin voller Selbstvertrauen nach Deutschland gereist: Als tragende Säule erreichte er mit Chelsea die Champions und gewann die Conference League. Jetzt soll auch mit Spanien der nächste Titel her - womöglich über ein Wiedersehen mit der DFB-Auswahl im Finale: "Wir werden unser Bestes geben."
jpe