In wenigen Tagen sollen US-Zölle von 30 Prozent auf EU-Waren in Kraft treten. Um dies abzuwenden, berät sich die Kommissionspräsidentin mit dem US-Präsidenten.
27. Juli 2025, 5:14 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, AFP, eca
Bei den Verhandlungen im Zollstreit zwischen den USA und der Europäischen Union steht am heutigen Sonntag ein wichtiges Treffen an. US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen werden im schottischen Turnberry für ein Gespräch zusammenkommen. Mit Spannung wird erwartet, ob bei dem für den Nachmittag angesetzten Treffen eine Einigung im Zollstreit zustande kommt.
Die Entscheidung für ein persönliches Treffen sei nach einem "guten Telefonat" mit Trump gefallen, hatte von der Leyen am Freitag auf der Plattform X geschrieben. Besprochen werden sollen die "transatlantischen Handelsbeziehungen" und, wie diese stark gehalten werden können. Die Kommissionspräsidentin kam am Samstagabend in Schottland an und wurde von Regierungschef John Swinney in Empfang genommen. Trump sprach bei seiner Ankunft in Schottland am Freitag von einer "guten 50:50-Chance" für einen möglichen Deal.
Ab August sollen US-Zölle von 30 Prozent auf europäische Waren fällig werden. Die EU strebt eine Einigung mit den USA bis zum 1. August an. Die EU und die USA hatten zuletzt intensiv verhandelt. US-Finanzminister Scott Bessent sprach am Mittwoch im amerikanischen Fernsehen von "guten Fortschritten".
EU will notfalls Gegenzölle erheben
Sollten die USA und die EU sich nicht einig werden und die US-Zölle von 30 Prozent in Kraft treten, will die EU mit Gegenzöllen reagieren. Betroffen wären davon unter anderem Jeans und Motorräder aus den USA. Trump begründet seine Zollpolitik vor allem mit dem Handelsdefizit der USA gegenüber der EU.
Im April 2025 hatte US-Präsident Donald Trump umfassende Zölle auf Importe in die USA angekündigt, darunter universelle Zölle von zehn Prozent auf Waren aus allen Ländern sowie individuelle Zölle, die sich an den Handelsbarrieren der jeweiligen Länder für US-Produkte orientieren. Daraufhin entstand ein Zollkonflikt mit Handelspartnern in aller Welt.