Zähne haben ihren Ursprung vermutlich in speziellen Sinnesorganen von Urfischen. Das schreiben Forschende um die Paläontologin Yara Haridy von der Universität Chicago in der Fachzeitschrift »Nature« . Ihre Entdeckung könne erklären, warum Zähne bis heute empfindlich auf Druck und Temperatur reagierten und manchmal schmerzten, wenn Menschen Eis essen oder kalte Getränke trinken, heißt es in einer Mitteilung der Universität .
Höcker auf Fischpanzern
Für die Studie untersuchten Haridy und ihre Mitstreitenden harte Höcker auf dem Außenpanzer von Skeletten ausgestorbener Fische, sogenannte Odontoden. Forscher vermuten schon länger, dass die Strukturen unter anderem Dentin enthielten. Zähne von Wirbeltieren, und damit auch dem Menschen, bestehen im Inneren ebenfalls teilweise aus Dentin. Daher nahmen Wissenschaftler an, dass Zähne aus Odontoden hervorgegangen sein könnten. Unklar war jedoch, wozu die Höcker dienten.
Mithilfe computertomografischer Aufnahmen erkannte Haridy, dass die urzeitlichen Odontoden den Sinnesorganen auf der Schale heutiger Krebse und anderer wirbelloser Tiere ähneln. Der Fund lege nahe, dass auch die Höcker gepanzerter Urfische einst der Wahrnehmung dienten, so die Forschenden.
Die Urfische hätten sich in einer Umgebung mit vielen anderen Raubfischen behaupten müssen, sagt der Mitautor Neil Shubin. »Die Fähigkeit, den Zustand des Wassers um sich herum wahrzunehmen, war sehr wichtig.«