Vor dem Viertelfinale gegen Frankreich schiebt Bundestrainer Christian Wück dem DFB-Gegner die Favoritenrolle zu.

Nachdenklich: Bundestrainer Christian Wück. IMAGO/Schüler
Aus Basel berichtet Gunnar Meggers
Sie konnten es sich nicht aussuchen. Aber eine Woche ohne Spiel in einem Turnier kann schon ziemlich lang sein. Seit Samstag und dem 1:4 gegen Schweden in Zürich sind sechs Tage vergangen. Zeit genug, um die Niederlage gegen die Skandinavierinnen aufzuarbeiten und den Kopf wieder freizubekommen. Zwischendurch gewährte Bundestrainer Christian Wück seinen Spielerinnen eineinhalb freie Tage, um abzuschalten.
Seit Mittwoch ist das deutsche Team wieder im Mannschaftstraining und bereitet sich auf das Viertelfinale am Samstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) in Basel gegen Frankreich vor. "Es ist unheimlich wichtig, dass die Enttäuschung weg ist und es ist gut, dass wir so lange Zeit hatten, um das Spiel zu verarbeiten", erzählt der Bundestrainer. "Wir freuen uns auf das Viertelfinale. Ich weiß, dass die Euphorie und der Wille da sind, in dieses Spiel zu gehen." Rund 8000 deutsche Fans werden das Team am Samstag in Basel unterstützen.
Unklar ist noch, welche personellen Entscheidungen der Bundestrainer nach der Roten Karte von Verteidigerin Carlotta Wamser getroffen hat. Die Leverkusenerin ist nach einem absichtlichen Handspiel im eigenen Strafraum gegen Schweden für eine Partie gesperrt, wäre erst im Halbfinale am Mittwoch in Zürich wieder spielberechtigt. Außer Wamser sind aber alle Spielerinnen einsatzberechtigt und fit.
Gut vorbereitet für ein mögliches Elfmeterschießen
Möglich ist auch, dass die deutsche Mannschaft mit einer Dreier- bzw. Fünferkette an den Start geht. "Das ist eine Option", bestätigt Wück am Freitagnachmittag in Basel. "Es ist wichtig, dass wir nicht alles über den Haufen werfen. Wir sind überzeugt von der Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollen." Der 52-Jährige sieht seine Mannschaft nach den Eindrücken der Vorrunde trotzdem in der Außenseiterrolle. Seine Mannschaft hat sechs Punkte in drei Spielen gesammelt, Frankreich neun. "Deswegen ist Frankreich für mich eher Favorit."
Gut vorbereitet sieht der Bundestrainer seine Spielerinnen für ein mögliches Elfmeterschießen. "Wir haben uns schon seit dem Trainingslager in Herzogenaurach auf ein Elfmeterschießen vorbereitet. Wir haben es immer mal wieder eingestreut. Von daher sind wir auf dieses Szenario gut vorbereitet." Nach dem dramatischen Elfmeterschießen am Donnerstagabend in Zürich zwischen Schweden und England ist das bestimmt keine schlechte Idee.