Woltemades zwiegespaltenes DFB-Debüt und ein "witziges" Wiedersehen

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Als 17. Debütant unter Julian Nagelsmann absolvierte Nick Woltemade gegen Portugal sein erstes Spiel im Dress der A-Nationalmannschaft. Viele weitere sollen noch folgen, zunächst nimmt er aber wichtige Erkenntnisse mit zur U-21-EM.

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Da war die Welt noch in Ordnung: Nick Woltemade (M.) bejubelt das zwischenzeitliche 1:0 durch Florian Wirtz. IMAGO/Eibner

Das Ergebnis? Unerfreulich. Das Erlebnis? Unvergesslich. Als Nick Woltemade am Mittwoch im Trikot der deutschen Nationalmannschaft in die Allianz-Arena einlief, prägte sich dieser Moment für immer in sein Gedächtnis ein. "Ich werde immer, wenn ich in ein paar Jahren zurückschaue, an diesen Moment denken", blickte der 23-Jährige bei DFB.de auf sein Debüt für die A-Nationalmannschaft zurück.

"Ich persönlich bin natürlich happy", sagte Woltemade wenig überraschend, der sich "belohnen konnte für die Arbeit in den letzten Jahren und speziell auch in den letzten Monaten". Dass das Halbfinale der Nations League jedoch mit 1:2 aus deutscher Sicht gegen Portugal endete? "Natürlich bitter." Das DFB-Team habe am Ende verdient verloren, "weil es einfach kein gutes Spiel von uns war".

Woltemade - der 17. Debütant unter Bundestrainer Julian Nagelsmann - bekam in der Startelf den Vorzug unter anderem vor Niclas Füllkrug, mit dem er vor einigen Jahren noch Seite an Seite bei Werder Bremen stürmte. "Damals habe ich gesagt: Stell dir mal vor, wir spielen eines Tages zusammen bei der Nationalmannschaft." Der Kontakt blieb auch nach dem Ende der gemeinsamen Zeit an der Weser bestehen, jetzt folgte das Wiedersehen beim Nationalteam: "Das ist echt witzig."

Woltemades Leistung? "Nichts Außergewöhnliches …"

In der 19. Minute verpasste Woltemade bei einer guten Chance gegen Portugals Keeper Diogo Costa seinen Premierentreffer, spielte letztlich knapp 60 Minuten - bevor er für Füllkrug ausgewechselt wurde - und zeigte laut Nagelsmann ein "ordentliches" Debüt.

"Nichts Außergewöhnliches, aber auch nicht super abfallend", lautete das Fazit des Stuttgart-Profis selbst. "Ich denke, es war für das erste Länderspiel ein vernünftiger Auftritt." Seinem eigenen Anspruch genüge das aber nicht, da müsse "noch mehr Leistung" kommen: "Ich möchte mich in den nächsten Spielen auf jeden Fall noch verbessern."

Die nächste Gelegenheit dazu dürfte er am Sonntag im Spiel um Platz 3 gegen Frankreich (15 Uhr, LIVE! bei kicker) bekommen. Vor den eigenen VfB-Fans. "Das wird unglaublich", ist sich Woltemade sicher. Es dürfte das nächste Highlight in eh schon von Highlights geprägten Wochen werden. Angefangen mit dem Pokalsieg der Stuttgarter vor zwei Wochen über sein Länderspieldebüt bis hin zur anstehenden U-21-EM.

"Als ich klein war, habe ich mir immer gewünscht, diese Ziele irgendwann einmal erreichen zu können", sagte Woltemade. "Dass das jetzt alles so schnell hintereinander passiert, ist sehr aufregend und auch sehr wild." Nun hoffe er, "dass der Sommer so erfolgreich weitergeht und einen guten Abschluss bekommt".

Was Woltemade von Kimmich mitnimmt

Dafür kann natürlich auch der Angreifer selbst sorgen - mit vielen Toren bei der U-21-EM, die für die deutschen Junioren am Donnerstag gegen Slowenien beginnt. Was er von der A-Nationalmannschaft mitnimmt? "Die Siegermentalität der Jungs hier. Da muss ich vor allem Jo Kimmich nennen, der das perfekt vorlebt, dass man als junger Spieler denkt: Ich möchte noch mehr Spiele gewinnen, noch mehr Gas geben und noch mehr zeigen, um auf ein noch höheres Level zu kommen. Ich werde versuchen, diese Mentalität mit zur U 21 zu nehmen."

Idealerweise denkt Woltemade in ein paar Jahren also nicht nur mit wohligen Gefühlen an sein erstes Länderspiel im Team von Nagelsmann im Sommer 2025 zurück, sondern auch an einen Titel mit der U 21. Und: "Dann sind hoffentlich noch ein paar A-Länderspiele dazugekommen."

pja

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