Wieder kein Stadion: Türkgücü sagt Saisonfinale ab und legt Feuer im Abstiegskampf

vor 21 Stunden 2

Schon zum dritten Mal in dieser Saison muss der bereits feststehende Absteiger Türkgücü München eine Regionalliga-Partie wegen einer fehlenden Spielstätte absagen.

Die Partie zwischen Türkgücü München und Viktoria Aschaffenburg findet nicht statt.

Die Partie zwischen Türkgücü München und Viktoria Aschaffenburg findet nicht statt. imago images/Lackovic

Es hätte ein Abschied mit erhobenem Haupt werden können. Dass Türkgücü München keine Regionalliga-Zukunft hat, stand nach der 0:5-Niederlage im Stadtderby gegen die Bayern-Amateure schon so gut wie - und spätestens am Montag nach dem Entzug der Regionalliga-Lizenz für die Saison 2025/26 dann endgültig fest. Im damit letzten Regionalliga-Heimspiel hätte die Elf von Alper Kayabunar am Samstag den SV Viktoria Aschaffenburg empfangen.

Doch daraus wird nichts. Wie am Mittwochvormittag unter anderem auf dem Sportportal Fupa durchsickerte, muss die Partie abgesagt werden. Der Grund: Den Münchnern steht angeblich zum wiederholten Mal keine Spielstätte zur Verfügung. Nach Schweinfurt und Wacker Burghausen ist es bereits das dritte Spiel, das aus diesem Grund nicht stattfinden kann.

BFV-Verbandsspielausschuss-Vorsitzender Josef Janker konnte am frühen Mittwochnachmittag auf Nachfrage des kicker dies zwar noch nicht offiziell bestätigen, dementierte die Gerüchte aber auch nicht ausdrücklich: "Es kann so kommen, das ist richtig. Eine offizielle Absage ist bei uns aber noch nicht eingegangen", erklärte der Funktionär. Kurz vor 19 Uhr folgte dann die offizielle Absage.

Für Türkgücü hat diese Absage selbstverständlich keine weitreichenden Folgen mehr. Die drei Punkte gehen höchstwahrscheinlich - wie schon in den beiden Fällen davor - am grünen Tisch an Aschaffenburg. Für die Münchner ist das in dieser Saison-Phase nicht mehr von Belang. Erst bei der vierten selbstverschuldeten Absage wäre es interessant geworden. Dann nämlich würden alle Partien des ehemaligen Drittligisten annulliert und Türkgücü müsste in der Folgesaison in der untersten Spielklasse antreten.

Absage ist keine Überraschung

Die erneute Absage kommt auch nicht überraschend. Schließlich stand bereits am Montag die Befürchtung im Raum, dass Türkgücü nach dem Lizenzentzug nicht mehr antreten und sich Viktoria kampflos ergeben könnte, um sich die Kosten für die Stadionmiete zu sparen.

Obwohl Türkgücü für sein eigenes sportliches Schicksal keine Rolle mehr im Abstiegskampf einnimmt, heizen die Münchner mit der Absage den Abstiegskampf dennoch ordentlich an - zum Leidwesen des TSV Aubstadt und des TSV Schwaben Augsburg. Durch den Nichtantritt dürfte Viktoria nämlich fest mit drei Punkten rechnen, die für den Klassenerhalt möglicherweise entscheidend sein könnten. Der SVA steht nach 33 Spieltagen mit 37 Punkten auf dem ersten Relegationsplatz 15, punktgleich davor sitzt der TSV Aubstadt. Ebenfalls noch im Rennen ist der TSV Schwaben Augsburg, der mit 39 Punkten in dieser Konstellation die besten Karten für den direkten Klassenerhalt hat.

Aubstadt und Schwaben Augsburg unter Druck

Noch. Sollte Aschaffenburg die drei Punkte am grünen Tisch erhalten - wovon auszugehen ist -, dann stünden Augsburg und Aubstadt im Saisonfinale mächtig unter Druck. Aubstadt bräuchte beim FC Eintracht Bamberg, der sportlich eigentlich schon abgestiegen ist, sich aber noch an drei Strohhalmen klammern darf, zwingend einen Sieg, um der Relegation zu entgehen. Der TSV Schwaben Augsburg bräuchte im Heimspiel gegen die Bayern-Amateure einen Punkt.

luk

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