Tief »Joshua« sorgt mit Sturm und Regen vielerorts in Deutschland für Feuerwehreinsätze und Verkehrsbehinderungen. Für die Nordseeküste sagen die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Morgen Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometer pro Stunde voraus. Bereits in der Nacht schlugen die Wellen an den Küstenstädten wie Wilhelmshaven höher als üblich und setzten dort Teile der Promenade unter Wasser.
»Joshua« hängt den Experten zufolge über der Nordseeküste fest und bewegt sich nur recht langsam. Die Deutsche Bahn warnt auf ihrer Homepage vor »Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit orkanartigen Böen« und empfiehlt allen Reisenden, sich vor Reiseantritt nochmals über ihre Verbindung zu informieren.
Bäume umgestürzt
Im Saarland ist ein Baum in der Nacht vor einen Regionalzug gestürzt. Keiner der elf Passagiere sei bei dem Zusammenstoß verletzt worden, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei. Nach rund einer Stunde hatten Feuerwehrleute den Baum von den Gleisen beseitigt, und die Strecke konnte wieder freigegeben werden. Ein weiterer Baum stürzte auf einer Strecke zwischen Karlsruhe und Stuttgart um.
In Niedersachsen fiel ein Baum auf die Autobahn A28. Den Angaben zufolge wurde dabei niemand verletzt. Die Fahrbahn war zeitweise komplett gesperrt. Dies habe aber keine nennenswerten Auswirkungen auf den Verkehr gehabt, da zu diesem Zeitpunkt kaum Autos unterwegs waren, sagte eine Sprecherin.
Auswirkungen auf Straße und Schiene
Auch in Nordrhein-Westfalen war die Feuerwehr vielfach im Einsatz. Mehrere Polizeidienststellen meldeten infolge des Sturmtiefs »Joshua« umgestürzte Bäume. Ein rund 50 Meter hoher Baum wurde am Donnerstag in Düsseldorf von Sturmböen umgeworfen, wie die Feuerwehr mitteilte. Er sei auf die Fahrbahn und auf neun geparkte Autos gestürzt. Durch die Wucht beschädigte der Baum zudem drei Fenster eines nahe gelegenen Wohnhauses. Verletzt wurde auch hier niemand.
Ein weiterer Baum stürzte auf die Bahnstrecke zwischen Nottuln und Münster und sorgte zeitweise für Ausfälle auf der Regionalbahnlinie RE42 von Mönchengladbach nach Münster. Am frühen Abend war die Strecke wieder frei.
In Köln musste die Feuerwehr einen Baum von einem Haus entfernen, in Gelsenkirchen blockierte ein umgestürzter Baum eine Straße. Insgesamt verlief die stürmische Nacht nach Polizeiangaben nach aktuellem Stand jedoch glimpflich: Größere Unfälle oder Verletzte wurden nicht gemeldet.
Auch Schiffspassagiere bekamen die Auswirkungen zu spüren. Das Kreuzfahrtschiff »Aidaperla« der Reederei Aida kehrt am Freitag statt am Samstag aus Norwegen nach Hamburg zurück.
Fährfahrten abgesagt
Die Reederei Scandlines hat fast alle für Freitag geplanten Abfahrten zwischen Rostock und dem dänischen Gedser abgesagt. Die letzten Abfahrten starten demzufolge um neun Uhr, wie das Unternehmen auf seiner Internetseite mitteilte. Der reguläre Fahrplan werde ab Samstag wieder aufgenommen. Die ersten geplanten Fahrten seien dann die Fähren 0.45 Uhr ab Rostock und drei Uhr ab Gedser. Die Strecke Rødby–Puttgarden fahre trotz des Sturms regelmäßig, hieß es weiter.
Auch bei der Weißen Flotte Stralsund werde es teilweise zu Einschränkungen und Wartezeiten kommen, hieß es auf der Internetseite. So entfallen aufgrund der Wetterlage zwischen den Häfen Sellin, Baabe und Gager An- und Abfahrten mit dem Fahrgastschiff »Selin«. Wegen des starken Windes und der Strömung hat das Unternehmen auch geplante Exkursionen aus dem Hafen Lauterbach abgesagt. Fahrten nach Hiddensee sollen wie geplant angeboten werden.

vor 14 Stunden
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