Werft-Wechsel: Forschungsschiff Meteor IV fährt letztem Bauschritt entgegen

vor 21 Stunden 2

Das noch im Bau befindliche Forschungsschiff "Meteor IV" hat am Karfreitag die Meyer-Werft in Papenburg verlassen. Für den letzten Bauschritt wechselt es zur Fassmer-Werft in Berne. Wenn alles wie geplant läuft, erfolgt die Indienststellung im Jahr 2026. Das Schiff soll für die nationale und internationale Klima- und Umweltforschung eingesetzt werden, schwerpunktmäßig im Atlantik.

Die Meteor IV soll die seit 1986 im Dienst befindliche Meteor sowie die bereits außer Dienst gestellte Poseidon ersetzen. Der Zuschlag für die Vergabe an die zwei Werften erfolgte im Dezember 2021.

Das Forschungsschiff hat eine Länge von circa 125 Metern. Neben 35 Forscherinnen und Forschern soll der Neubau Platz für 36 nautische und technische Besatzungsmitglieder bieten. Für die Wissenschaft stehen an Bord 585 Quadratmeter Fläche zur Verfügung, darunter acht Labore. Hochpräzise Echolote sowie Forschungswinden und Forschungsdrähte von bis zu zwölf Kilometern Länge sollen Messungen in der Tiefe der Ozeane ermöglichen. Dabei können Glasfaser-Hybriddrähte hochauflösende Videoechtzeitdaten übertragen.

Der Neubau orientiert sich laut dem "Portal Deutsche Forschungsschiffe" an dem Tiefseeforschungsschiff "Sonne", das 2014 in Dienst ging und auch von der Meyer-Werft gebaut wurde. Es ist mit 116 Metern zwar etwas kürzer als die Meteor IV, bietet aber Platz für 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, eine 32-köpfige Besatzung und hat 17 Labore auf insgesamt 600 Quadratmetern.

Wäre die Meteor IV schon 2024 fertiggestellt worden, wäre sie genau 100 Jahrenach der ersten Meteor der Reichsmarine für ihren Dienst bereit gewesen. Eine zweite Meteor wurde von 1964 bis 1985 vom Deutschen Hydrographischen Institut (DHI) betrieben, die dritte Meteor folgte 1986.

Der Heimathafen der "Meteor IV" wird Kiel sein. Ein ausführliches Projekttagebuch zum Bau der Meteor IV ist beim Projektträger Jülich zu finden. Die Gesamtprojektleitung liegt beim Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Für die verschiedenen Bauschritte hat die Meteor IV schon erste Reisen bzw. Überführungen mitgemacht; unter anderem von Rostock nach Papenburg.

(Bild: Projektträger Jülich)

(kbe)

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