Die im Besitz von Jeff Bezos befindliche Tageszeitung „Washington Post“ soll von einem Hackerangriff betroffen sein. Darüber berichtet das „Wall Street Journal“. Seinem Bericht zufolge gehen nicht namentlich erwähnte Mitarbeiter davon aus, dass eine andere Regierung hinter dem Angriff steckt. Betroffen sollen vor allem die E-Mail-Konten vieler Mitarbeiter sein, darunter zahlreicher Journalisten, die über nationale Sicherheit, über Wirtschaftspolitik und über China berichten. Der „Washington Post“-Chefredakteur Matt Murray habe intern mitgeteilt, dass der Angriff bereits vergangenen Donnerstag entdeckt worden sei. Von der Zeitung selbst gibt es bislang keine Stellungnahme.
Nicht der erste Hackerangriff
In den Jahren 2020 bis 2022 kam es bereits zu mehreren Hackerangriffen auf den Medienkonzern „News Corp“, dem unter anderem auch das „Wall Street Journal“ angehört und der von der Familie Murdoch kontrolliert wird. Damals vermutete man einen Zusammenhang zwischen dem Angriff und chinesischen Spionageaktivitäten. Unter Berufung auf interne Informationen teilte das „Wall Street Journal“ mit, dass keine sensiblen Inhalte betroffen seien, weil diese zumeist über „Slack“ oder „Signal“ kommuniziert werden würden.
Die „Washington Post“ befindet sich seit 2013 im Besitz des Amazon-Gründers Jeff Bezos. In einem Pressestatement warnte der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalistenverbands, Mika Beuster: „Der Hackerangriff muss ein Weckruf für alle Medien sein.“ Gefahren gingen ihm zufolge nicht nur von China aus, sondern betreffen zahlreiche Konfliktregionen, unter anderem auch Russland oder Iran. Der Schutz von Medienschaffenden sei daher eine Kernaufgabe der Sende- und Vertragsleitungen.