Álvaro Uribe ist vom Vorwurf der Zeugenbestechung und des Betrugs freigesprochen worden. Ein Gericht hob somit den Hausarrest für den umstrittenen Kolumbianer auf.
21. Oktober 2025, 20:10 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, voi
Ein Gericht in Bogotá hat den früheren kolumbianischen Präsidenten Álvaro Uribe in zweiter Instanz vom Vorwurf der Bestechung von Zeugen und des Verfahrensbetrugs freigesprochen. Damit wurde die Verurteilung von Uribe in erster Instanz zu zwölf Jahren Hausarrest aufgehoben. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig, da die Staatsanwaltschaft Revision vor dem Obersten Gerichtshof einlegen kann.
Uribe war erst im August in erster Instanz verurteilt worden. Der Prozess geht allerdings auf das Jahr 2012 zurück. Der heute 73-Jährige hatte damals dem linksgerichteten Senator Iván Cepeda vor dem Obersten Gerichtshof vorgeworfen, eine Verschwörung gegen ihn angezettelt zu haben. Das Gericht entschied sich jedoch gegen eine Strafverfolgung Cepedas und konzentrierte sich stattdessen auf die Vorwürfe des Senators, der Uribe Verbindungen zu rechtsgerichteten Paramilitärs und Zeugenbestechung vorwarf.
So soll Uribe während des Bürgerkriegs Häftlinge bestochen haben, um entlastende Zeugenaussagen zu erhalten. Die Ermittlungen wurden jedoch mehrfach verzögert. Erst 2024 kam es zur Anklage. Uribe bestreitet bis heute alle Vorwürfe.
Kritiker werfen Uribe Menschenrechtsverletzungen vor
Der umstrittene rechtskonservative Politiker Uribe regierte in Kolumbien von 2002 bis 2010 und galt als zentrale Figur im Kampf gegen linke Guerillagruppen. Seine Anhänger feiern ihn als Sicherheitsgaranten, Kritiker werfen ihm Menschenrechtsverletzungen und Nähe zu paramilitärischen Gruppen vor.
Das südamerikanische Land litt jahrzehntelang unter einem bewaffneten Konflikt zwischen den Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs. Bei den Auseinandersetzungen kamen rund 220.000 Menschen ums Leben. Zudem wurden Millionen vertrieben.

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