Zu Beginn des Jahres hätte kaum jemand für möglich gehalten, dass der SV Eintracht Trier in dieser Saison in der Regionalliga Südwest überhaupt noch einmal zittern muss. Nach zwölf sieglosen Spielen ist der Klassenerhalt aber noch immer nicht sicher. Es braucht einen Punkt gegen Frankfurt II.

Robin Garnier und der SV Eintracht Trier brauchen am Wochenende einen Punkt für den sicheren Klassenerhalt. IMAGO/Jan Huebner
Mit mehr als 200 Pflichtspielen für die Eintracht ist Robin Garnier ein Ur-Trierer. Er hat mit dem SVE tolle Momente erlebt - wie den Regionalliga-Aufstieg über die Relegation 2022, als er gegen die Stuttgarter Kickers selbst entscheidend traf, dann den neuerlichen Sprung in Liga vier im Jahr 2024 oder den Rheinlandpokal-Sieg 2016 mit dem anschließenden DFB-Pokal-Highlight gegen Borussia Dortmund. Es waren aber auch traurige Augenblicke dabei. Zwei Regionalliga-Abstiege mit den Moselanern musste er verkraften - 2017 und 2023.
Ein dritter Absturz mit seinem Herzensverein soll nun vermieden werden. Im Saisonfinale der Regionalliga Südwest braucht Trier zu Hause gegen die bereits als Absteiger feststehende Mannschaft von Eintracht Frankfurt II mindestens einen Punkt, um aus eigener Kraft alles klarzumachen.
Vor drei Monaten war das nicht abzusehen. Dennoch haben wir ein Punktepolster, um alles in der eigenen Hand zu haben.
Dass Trier überhaupt noch mal zittern muss, schien vor drei Monaten undenkbar. 14 Punkte betrug nach dem 3:1-Heimsieg gegen den FC-Astoria Walldorf am 21. Spieltag der Vorsprung auf die Abstiegszone - danach setzte jedoch eine verblüffende Sieglos-Serie ein. Seit zwölf Partien wartet die Eintracht auf einen Dreier (sechs Remis, sechs Niederlagen). Flankiert wurde der Negativ-Lauf zudem vom unerwarteten Aus im Landespokal-Halbfinale beim Oberligisten FV Engers.
Zwischen Verunsicherung und Überzeugung
"Es war nicht unser Wunsch, am letzten Spieltag noch ein sportliches Ergebnis liefern zu müssen, um drinzubleiben. Vor drei Monaten war das nicht abzusehen. Dennoch haben wir ein Punktepolster, um alles in der eigenen Hand zu haben", sagt Garnier, der seit dieser Saison Kapitän des SVE ist.
Zuletzt war der Eintracht eine Verunsicherung anzumerken. Gleichwohl gibt sich Garnier optimistisch, den letzten Schritt zum Klassenerhalt noch zu gehen: "In der Mannschaft ist es komplett ruhig. Alle sind überzeugt, dass wir es schaffen. Mannschaft und Trainerteam ziehen an einem Strang."
Nur 440 statt 4.000 Zuschauer
Angesichts der zugespitzten Tabellenkonstellation hätte der SVE am Samstag im Heimspiel gegen Frankfurt II mit mehr als 4.000 Zuschauern rechnen können. Doch auch diese Partie ist im Zuge eines Sportgerichts-Urteils nach einem Schlag eines Trierer Fans gegen den Spieler Shqipon Bektasi im Auswärtsmatch beim Bahlinger SC als Geisterspiel deklariert worden.
Heißt konkret: Lediglich 220 Trierer und 220 Frankfurter Zuschauer dürfen auf die Moselstadion-Haupttribüne. "Das ist traurig, aber wir dürfen das Thema nicht an uns heranlassen", sagt Garnier, der in dieser Woche seinen 31. Geburtstag gefeiert hat und als Geschenk fürs Team ein Bananenbrot backen wollte.
Der Defensiv-Allrounder, der in den vergangenen Wochen im Zuge der Verletzung von Jannis Held stets als Rechtsverteidiger aufgelaufen ist, fordert ein klares Auftreten gegen Frankfurt II: "Wir müssen uns gegen das junge Frankfurter Team als gestandene Herrenmannschaft präsentieren. Viele Spieler in unseren Reihen haben schon viele gute Saisons gespielt. Wir müssen eine breite Brust zeigen, defensiv stabil agieren und offensiv gefährlicher sein als zuletzt."
Mirko Blahak