Vogelgrippe breitet sich weiter aus – Agrarminister beraten

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Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe in einem Geflügelbestand in Baden-Württemberg wächst bei Haltern, Tierschützern und Behörden die Sorge vor einer weiteren Ausbreitung der Seuche. Bund und Länder berieten daher am Donnerstagabend über das weitere Vorgehen. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) habe ein Treffen mit seinen Amtskollegen einberufen, teilte seine Behörde mit. Ziel sei ein abgestimmtes, gemeinsames Vorgehen gewesen. »Bund und Länder ziehen dabei an einem Strang und arbeiten eng und entschlossen zusammen, um die Situation unter Kontrolle zu halten«, hieß es. Zu den Beratungsergebnissen ist bislang nichts bekannt.

Das FLI als für Tierseuchen zuständige Bundesinstitut hob die Risikoeinschätzung inzwischen auf »hoch« an. Unter Kranichen hat die Ausbreitung der Vogelgrippe nach Einschätzung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) inzwischen ein in Deutschland bislang nicht gekanntes Ausmaß angenommen. Eine Häufung verendeter Tiere, so wie in diesem Herbst, sei bislang noch nicht beobachtet worden, sagte eine Sprecherin.

Noch ist unklar, ob der Ausbruch in dem Bestand überhaupt in Zusammenhang mit der bei Kranichen grassierenden Vogelgrippe außerhalb Baden-Württembergs steht. »Ich bezweifle aber, dass Kraniche etwas mit dem Ausbruch im Alb-Donau-Tal zu tun haben«, sagte Stefan Bosch, der NABU-Fachbeauftragte für Vogelschutz. Die Zugvögel folgten zwei klassischen Routen in ihre Überwinterungsgebiete in Südwesteuropa und Nordafrika. Baden-Württemberg liege auf einer Nebenstrecke. Dennoch hält Bosch Fälle von erkrankten Kranichen im Südwesten für möglich.

Gefahr für Menschen gering

Ersten Schätzungen zufolge sind bislang rund 2000 Kraniche während ihres alljährlichen Vogelzugs nach Süden in deutschen Rastgebieten an der Geflügelpest verendet. Da der Höhepunkt der Kranichrast erst noch erwartet wird, rechnen Fachleute mit deutlich höheren Zahlen.

Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine bei vielen Vogel- und Geflügelarten häufig tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Für Menschen ist die Gefahr durch die Vogelgrippe nach Einschätzung von Experten gering, wie etwa des Robert Koch-Instituts schreibt. 

Für den Monat Oktober zählt das FLI bislang bereits mehr als 15 Ausbrüche in Nutzgeflügelhaltungen. Die derzeit hohe Viruslast bei Wildvögeln erhöhe das Risiko eines Eintrags in Geflügelbestände bundesweit erheblich, heißt es vom FLI.

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