USA: US-Inflation flaut trotz Zollstreit überraschend weiter ab

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In den USA ist die Inflation im April auf 2,3 Prozent gesunken. Angesichts der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump hatten Experten mit einer Stagnation gerechnet.

Aktualisiert am 13. Mai 2025, 16:42 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters,

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 In den USA ist die Inflation zum dritten Mal in Folge gesunken. Die Preise für die Waren im Supermarkt steigen somit nicht schneller als zuletzt an.
In den USA ist die Inflation zum dritten Mal in Folge gesunken. Die Preise für die Waren im Supermarkt steigen somit nicht schneller als zuletzt an. © Brandon Bell/​Getty Images

In den USA ist die Inflation im April, dem Monat der Zollankündigungen von Präsident Donald Trump, weiter zurückgegangen. Wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte, sank die Inflationsrate zum Vorjahr auf 2,3 Prozent – nach 2,4 Prozent im März. Experten zeigten sich überrascht, sie hatten mit einer Stagnation im April gerechnet.

Von März auf April stiegen die Preise um 0,2 Prozent. Hier hatten Experten einen Anstieg von 0,3 Prozent erwartet. Gebremst wurde die Teuerung erneut durch sinkende Energiepreise. So gingen die Preise für Benzin in den USA besonders deutlich zurück, um knapp zwölf Prozent im Jahresvergleich.

Kerninflationsrate weiter bei 2,8 Prozent

Mit den Aprildaten sind in der Inflation erstmals die Auswirkungen der von US-Präsident Trump verkündeten Sonderzölle enthalten, die er jedoch für viele Staaten vorübergehend wieder ausgesetzt hat. Mit Großbritannien und China einigten sich die USA inzwischen vorerst auf niedrigere Sätze für viele Produkte.

Die Kerninflationsrate, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, blieb im April wie erwartet bei 2,8 Prozent. Sie lag allerdings deutlich höher als im Vorjahr.

Neben Lebensmitteln verteuerten sich für die US-Verbraucher Bildung sowie medizinische und andere Dienstleistungen überdurchschnittlich. Auch Möbel wurden teurer. Analysten der Deutschen Bank sehen darin einen ersten Hinweis auf mögliche Auswirkungen der Zölle, da die USA viele Möbel importieren.

Inflation dürfte laut Experten in den kommenden Monaten steigen

Die US-Inflationsrate halte sich auf dem niedrigeren Niveau, sagte Chefvolkswirt Alexander Krüger von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. Vielmehr dürfte die Teuerung wegen der Zölle in den kommenden Monaten steigen. 

Trotz Forderungen der US-Regierung nach einer Zinssenkung beließ die unabhängige US-Zentralbank den Leitzins zuletzt im Bereich von 4,25 bis 4,50 Prozent.

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