USA: Trumps Zölle: Ford zieht Jahresprognose zurück – Spielzeughersteller Mattel erhöht die Preise

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Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.

Wichtige Updates

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Juri Auel

Trumps Zölle: Ford zieht Jahresprognose zurück – Spielzeughersteller Mattel erhöht die Preise 

Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump hat konkrete Auswirkungen auf große US-Firmen. So hat Ford Motor seine Jahresprognose wegen der Unsicherheit über die Zölle ausgesetzt. Der Autobauer erklärte, die Zölle würden das Unternehmen etwa 1,5 Milliarden Dollar an bereinigtem Gewinn vor Zinsen und Steuern kosten. Ford-Führungskräfte sagten, sie setzten den Ausblick des Unternehmens aus, bis es mehr Klarheit über die Auswirkungen vor US-Zölle auf Autos und Autoteile gebe.

"Es ist noch zu früh, um die Reaktionen unserer Wettbewerber auf diese Zölle vollständig zu verstehen", sagte Ford-CEO Jim Farley am Montagabend vor Analysten. "Es ist jedoch klar, dass in diesem neuen Umfeld die Autohersteller mit der größten Präsenz in den USA einen großen Vorteil haben werden." Die Ford-Aktien fielen im nachbörslichen Handel um 2,3 Prozent.

Es wird erwartet, dass die Zölle die Gesamtkosten für Unternehmen 2025 um 2,5 Milliarden Dollar erhöhen werden, hauptsächlich wegen der Kosten für die Einfuhr von Fahrzeugen aus Mexiko und China, so Ford-Führungskräfte. Ford hat seine Automobilexporte nach China eingestellt, importiert aber weiterhin Fahrzeuge wie den Lincoln Nautilus aus dem Land.

Zudem stellte der Spielzeug-Konzern Mattel wegen der Importzölle von Trump Preiserhöhungen in den USA in Aussicht. Man werde an den Stellen, wo es „notwendig“ sei, die Preise im US-Markt anpassen, kündigte der Barbie-Hersteller an. Mattel machte keine Angaben dazu, welches Spielzeug teurer werden könnte. Zugleich sagte Firmenchef Ynon Kreiz, dass der Preis für 40 bis 50 Prozent des Produktangebots 20 Dollar nicht überschreiten werde. 

Kritiker von Trumps Importzöllen warnen, dass sie zu Preiserhöhungen bei Konsumgütern führen können - und leeren Regalen, weil Unternehmen auf Lieferungen verzichten könnten, statt die hohen Zölle bezahlen. Trump weist das zwar zurück. Zugleich verteidigte er die Zölle mit dem Argument, dass die USA aus China zu viel „Schrott“ importierten, den man nicht brauchte. Bei einer Kabinettssitzung sagte er insbesondere, Mädchen reichten statt 30 Puppen auch zwei, die dann „vielleicht ein paar Dollar mehr kosten“. In Interviews am Wochenende gestand er den Kindern dann drei bis fünf Puppen zu, sagte aber auch: „Sie brauchen keine 250 Bleistifte. Sie können fünf haben.“

Juri Auel

Trump vor Carney-Treffen: Weiß nicht, was er von mir will 

US-Präsident Donald Trump hat sich vor dem Besuch des neuen kanadischen Premierministers Mark Carney abschätzig über das anstehende Treffen geäußert. „Ich weiß nicht, warum er mich sehen will“, sagte Trump auf die Frage eines Journalisten, was er sich von dem Gespräch am Dienstag erwarte. „Aber ich schätze, er will einen Deal machen. Das wollen alle“, so der Republikaner weiter. Trump dürfte auf die Verhandlungen im Zollstreit anspielen – er hatte zuletzt hohe Zölle auf Waren aus dem nördlichen Nachbarland verhängt.

Trump versuchte außerdem den Eindruck zu erwecken, als wisse er nicht so recht über den anstehenden Termin Bescheid. Carney hatte das Treffen in Washington vergangene Woche nach dem Sieg seiner liberalen Partei bei der Parlamentswahl angekündigt. „Es ist wichtig, sich sofort zu engagieren, das war immer meine Absicht“, sagte Carney. Er erwarte „schwierige, aber konstruktive Diskussionen“. „Ich werde für den besten Deal für Kanada kämpfen und werde nur den besten Deal akzeptieren.“

Trump hat in der Vergangenheit wiederholt gefordert, dass Kanada Teil der USA werden solle, und das Land als 51. Bundesstaat bezeichnet. Carney gewann die Wahl im nördlichen Nachbarland der USA durch seinen scharfen Anti-Trump-Kurs. Mit seinen Einverleibungsäußerungen hatte Trump große Empörung ausgelöst. In einem TV-Interview am Wochenende stellte er klar, dass militärische Gewalt für ihn keine Option sei. „Ich glaube nicht, dass wir jemals an diesen Punkt kommen werden“, so der Republikaner. 

Juri Auel

Trump-Regierung will Harvard neue Fördermittel verwehren 

Im Streit mit amerikanischen Hochschulen will die US-Regierung unter Präsident Donald Trump der Elite-Universität Harvard keine neuen Fördermittel mehr gewähren. Bildungsministerin Linda McMahon informierte Harvard-Präsident Alan Garber darüber in einem Schreiben, das sie auch auf der Plattform X veröffentlichte. Die Hochschule solle keine weiteren Bundeszuschüsse erhalten, solange sie keine „verantwortungsvolle Führung“ nachweise, hatte zuvor ein hochrangiger Vertreter ihres Ministeriums erklärt. Betroffen seien zunächst Forschungsgelder.

Zur Begründung hieß es, die Hochschule mit Sitz in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts profitiere massiv von staatlicher Unterstützung, halte sich aber nicht an föderale Vorgaben – bei gleichzeitig nahezu unversteuertem Milliardenvermögen. Unter anderem im Umgang mit Antisemitismus habe Harvard versagt. Auf dem Campus von Harvard und vielen anderen US-Universitäten hatte es im vergangenen Jahr propalästinensische Demonstrationen gegeben. Kritiker werfen Trump vor, den Antisemitismus-Vorwurf gezielt zu nutzen, um politischen Druck auf unliebsame Institutionen auszuüben.

Die US-Regierung geht hart gegen Universitäten vor, denen sie eine linksliberale Ausrichtung unterstellt. Im Visier stehen dabei insbesondere Programme zur Förderung benachteiligter Gruppen, die Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Geschlecht oder Hautfarbe ausgleichen sollen. Trump lehnt das als Ausdruck einer „woken Ideologie“ ab.

Harvard verweigert sich jedoch – anders als andere Hochschulen – weitreichenden Forderungen aus Washington, etwa zu Zulassungsverfahren, Verhaltensregeln und Personalentscheidungen. Nachdem die Universität entsprechende Auflagen abgelehnt hatte, fror die Regierung bereits erhebliche Mittel ein: Insgesamt ließ Trump 2,2 Milliarden US-Dollar (gut 1,9  Milliarden Euro) an mehrjährigen Bundeszuschüssen sowie rund 60 Millionen Dollar aus laufenden Verträgen mit der Universität auf Eis legen. Laut US-Medien stehen staatliche Fördermittel in einer Gesamthöhe von rund 9 Milliarden US-Dollar auf dem Spiel.

Harvard wehrt sich juristisch gegen das Vorgehen. Die Hochschule sieht darin einen Verstoß gegen die im ersten Verfassungszusatz garantierte Meinungsfreiheit. Zuletzt drohte Trump auch damit, der Universität könnten Steuerprivilegien entzogen werden – sie solle künftig wie eine politische Organisation behandelt werden.

Juri Auel

Trump: Werde Zölle auf pharmazeutische Produkte in zwei Wochen verkünden 

US-Präsident Donald Trump sagt, er wolle in den nächsten zwei Wochen US-Zölle auf pharmazeutische Produkte verkünden. Zudem unterzeichnet Trump eine Anordnung, die die Genehmigung von pharmazeutischen Anlagen in den USA verkürzen soll. Der für die Gesundheitsbehörde FDA zuständige Kommissar Marty Makary sagt bei der Unterzeichnung, die FDA werde pharmazeutische Anlagen im Ausland unangekündigt inspizieren, um die Aufsicht stärker an die der USA anzugleichen. 

Katja Guttmann

USA bieten Migranten 1000 Dollar für "Selbstabschiebung" an

Die Trump-Regierung will Migranten 1000 Dollar und Hilfe bei den Reisekosten anbieten, wenn sie freiwillig die USA verlassen. In einer Erklärung nannte Heimatschutzministerin Kristi Noem die "Selbstabschiebung" (engl. "self-deportation") den "besten, sichersten und kostengünstigsten Weg, die USA zu verlassen, um einer Verhaftung zu entgehen". Dies sei billiger als eine Abschiebung: Die durchschnittlichen Kosten für die Festnahme, Inhaftierung und Ausweisung einer Person ohne Aufenthaltsgenehmigung betragen demnach etwa 17 000 Dollar. Präsident Trump will Millionen Menschen aus den USA ausweisen. Bislang liegt er bei der Zahl der Ausreisen hinter seinem Vorgänger Joe Biden zurück.

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