USA: Trump postet Rutte-Nachricht: „Du wirst etwas erreichen, was jahrzehntelang KEIN US-Präsident geschafft hat“

vor 22 Stunden 2

Wichtige Updates

Oberster Gerichtshof erlaubt schnelle Abschiebungen in Drittstaaten

Propalästina-Aktivist Machmud Chalil frei 

Etappensieg für Trump in Streit um Nationalgarde

Trump gibt Tiktok die nächste Verlängerung in den USA

USA nehmen Visa-Interviews für Studierende wieder auf 

Newsdesk

Trump postet Rutte-Nachricht: „Du wirst etwas erreichen, das KEIN amerikanischer Präsident in Jahrzehnten erreicht hat“

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat US-Präsident Donald Trump in einer begeisterten Textnachricht zu den Militärschlägen in Iran gratuliert. Die Luftangriffe auf die iranischen Atomanlagen seien „wahrhaft außerordentlich gewesen“, niemand außer Trump hätte gewagt, so etwas zu tun. „Das macht uns alle sicherer“, schrieb Rutte in der Nachricht, von der Trump am Dienstagnachmittag auf seiner Plattform Truth Social einen Screenshot veröffentlichte. Die Nato bestätigte die Echtheit der Nachricht.

Rutte äußerte sich mit ebenso großem Enthusiasmus über das bevorstehende Nato-Gipfeltreffen in Den Haag, zu dem der US-Präsident am Dienstagabend erwartet wurde. Dort, so Rutte, stehe Trump ein „weiterer großer Erfolg bevor“: Er habe es geschafft, allen Nato-Mitglieder die Zusage abzuringen, dass sie künftig jährlich fünf Prozent ihrer Wirtschaftsleistung in ihre Verteidigung investieren. „Donald, du hast uns zu einem wirklich, wirklich wichtigen Moment für Amerika und Europa und die Welt gebracht“, schrieb Rutte. „Du wirst etwas erreichen, das KEIN amerikanischer Präsident in Jahrzehnten erreicht hat.“ 

Beim Nato-Gipfel wollen die 32 Staats- und Regierungschefs der Allianz am Mittwoch das neue Ziel für die Verteidigungsausgaben beschließen: Bis 2035 sollen die Ausgaben auf jährlich fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen. Die Nato erfüllt damit eine Forderung, die Trump im Januar aufgestellt hatte. „Europa wird GEWALTIG Geld hinlegen, wie es das tun sollte, und das ist dein Sieg“, schrieb Rutte. Zum Abschluss wünschte er dem US-Präsidenten, der sich gerade auf dem Flug nach Europa befand, eine „sichere Reise“.  

Die Nachricht, die aus Ruttes Sicht wohl eher nicht zur Veröffentlichung bestimmt war, bietet einen seltenen Einblick in die Kommunikation mit Trump. Dem Präsidenten Komplimente zu machen und ihn mit Lob zu überschütten, gilt immer noch als bester Weg, ihn bei Laune zu halten. Und das muss Rutte, denn seine Nachricht unterschlägt, dass keinesfalls alle Nato-Staaten begeistert hinter dem Fünf-Prozent-Ziel stehen: Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez hat es öffentlich angezweifelt und gesagt, er werde sich nicht daran halten. Dazu habe er die Erlaubnis von Rutte bekommen - was dieser allerdings bestreitet. Die überschäumend formulierte Nachricht des Nato-Generalsekretärs an Trump könnte daher auch ein Versuch sein, den US-Präsidenten abzulenken, damit der in guter Stimmung beim Gipfel ankommt.

Philipp Saul

Oberster Gerichtshof erlaubt schnelle Abschiebungen in Drittstaaten

Der Oberste Gerichtshof der USA hat der Regierung erlaubt, kriminelle Migranten schnell in Staaten abzuschieben, die nicht ihre eigenen sind. Die Richter hoben die Anordnung eines Bundesrichters in Boston auf, der diese Abschiebungen beschränkt hatte. Eine Begründung für seine Entscheidung veröffentlichte das Gericht nicht.

Der Bostoner Bezirksrichter Brian Murphy hatte zuvor eine landesweit gültige einstweilige Verfügung erlassen. Demnach sollte die Regierung Migranten rechtzeitig informieren und ihnen ausreichende Möglichkeiten zum Einspruch geben, um darzulegen, dass ihnen in dem Drittstaat Folter drohe. In dem Fall ging es um Versuche der Regierung, einige Einwanderer mit Vorstrafen nach Libyen und in den Südsudan abzuschieben.

Der Oberste Gerichtshof setzte die einstweilige Verfügung nun aus. Dies gelte, solange die US-Regierung Berufung einlege und anschließend der Oberste Gerichtshof entscheide. Das Urteil fiel nicht einstimmig, die drei liberalen Richter widersprachen der Mehrheitsentscheidung. Eine liberale Richterin sagte US-Medienberichten zufolge, das Gericht würde „Gesetzlosigkeit belohnen“, indem es der Trump-Regierung erlaube, die Rechte von Einwanderern auf ein faires Verfahren zu verletzen.

Juri Auel

Propalästina-Aktivist Machmud Chalil frei 

Der in den USA festgenommene palästinensische Aktivist Machmud Chalil ist gegen Kaution aus der Abschiebehaft entlassen worden. Chalil verließ die Haftanstalt in Jena im US-Bundesstaat Louisiana am Freitagabend (Ortszeit), wie US-Medien übereinstimmend berichteten. Ein US-Richter hatte die Freilassung zuvor angeordnet.

Der Bundesrichter im Bundesstaat New Jersey habe damit Chalils Antrag auf Freilassung stattgegeben, während sein Verfahren fortgesetzt werde, berichteten das Wall Street Journal und der Sender CBS News. Auf die Frage, was er bei seiner Heimkehr als Erstes machen würde, antwortete Chalil laut New York Times: „Nur meine Frau und meinen Sohn umarmen.“ Der Fall sorgt in den USA seit Monaten für großes Aufsehen. Es war die erste öffentlich bekanntgewordene Festnahme eines propalästinensischen Aktivisten während der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump – inzwischen sind weitere hinzugekommen.

Chalil wurde im März in seinem Wohnhaus in New York festgenommen und anschließend in eine Haftanstalt im Bundesstaat Louisiana verlegt. Der Absolvent der renommierten Columbia University in Manhattan hatte sich an propalästinensischen Protesten auf dem Campus beteiligt. Die US-Regierung will ihn abschieben und wirft ihm unter anderem vor, auf dem Universitätsgelände Flugblätter mit dem Logo der islamistischen Hamas verteilt zu haben. Chalils Anwälte weisen die Vorwürfe zurück.

Der Bundesrichter bezeichnete den Versuch der Regierung, Chalil weiter festzuhalten, in der telefonischen Anhörung an diesem Freitag laut dem Sender NPR als „sehr, sehr, sehr ungewöhnlich“. Er stellte nach Angaben der New York Times fest, dass die verbliebenen Anschuldigungen gegen Chalil keine Inhaftierung erfordern. Zuvor hatte der Richter bereits entschieden, dass die Begründung, mit der Chalil bislang festgehalten wurde, nicht rechtens sei. Dabei handelt es sich um eine selten genutzte Bestimmung, wonach Chalils Anwesenheit angeblich außenpolitische Interessen der Vereinigten Staaten gefährde. Das Gericht erklärte diese Praxis für voraussichtlich verfassungswidrig.

Ein Anwalt des Justizministeriums hat CBS News zufolge gesagt, dass die Regierung wahrscheinlich Berufung gegen die nun getroffene Entscheidung einlegen werde. Ob sie auch neue Haftgründe geltend machen wird, war zunächst unklar.

Nach Angaben seiner Anwälte besitzt Chalil eine Greencard, die ihm ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht in den USA gewährt. Seine Ehefrau ist US-Staatsbürgerin – das gemeinsame Kind kam kürzlich zur Welt. Chalil durfte seinen Sohn erst nach der Geburt kurz sehen. 

Juri Auel

Trump: Habe bei Powell nett, neutral und garstig probiert – Zinspolitik der US-Notenbank 

In seiner erfolglosen Kampagne für einen niedrigeren Leitzins und bei seinen Angriffen auf Notenbankchef Jerome Powell scheint US-Präsident Donald Trump die Geduld zu verlieren: „Ich bin nett gewesen, ich bin neutral geblieben, und ich war garstig – und nett und neutral haben nicht funktioniert“, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Er bezeichnete Powell dabei auch erneut als „Dummkopf“, „Schwachkopf“ und als „dummen Kerl“.

Trump forderte erneut eine dramatische Senkung des Leitzinses auf ein bis zwei Prozent. Das könne den USA jährlich eine Billion Dollar sparen, schrieb er. Damit spielte er wohl auf die hohen Kosten des Schuldendienstes der US-Bundesregierung an. Der Leitzins der Federal Reserve (Fed) liegt aktuell auf hohem Niveau in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent.

Trumps Beschimpfungen des während seiner ersten Amtszeit von ihm ernannten Powell haben inzwischen kaum mehr Neuigkeitswert. Der jüngste Post des Republikaners ließ jedoch erahnen, wie er mit der Sache ringt. „Ich verstehe völlig, dass meine starke Kritik an ihm es schwieriger macht, das zu tun, was er tun sollte, nämlich die Zinsen zu senken. Aber ich habe alles andere versucht“, schrieb Trump. Vielleicht müsse er noch einmal darüber nachdenken, ihn zu feuern, stellte Trump in den Raum. Immerhin, so der Präsident weiter, ende Powells Amtszeit bald. Er steht noch knapp ein Jahr an der Spitze der Fed. Die Frage, ob Trump den Chef der vom Gesetz her unabhängigen US-Notenbank tatsächlich feuern dürfte, ist juristisches Neuland. Die meisten Experten gehen davon aus, dass Trump dies nicht dürfte. 

Nadja Lissok

Etappensieg für Trump in Streit um Nationalgarde

US-Präsident Donald Trump hat im Streit um den Einsatz der Nationalgarde im Bundesstaat Kalifornien vor Gericht recht bekommen. Die US-Regierung dürfe die Kontrolle über die rund 4000 Soldaten der Nationalgarde behalten, die Trump wegen Demonstrationen in die Westküstenmetropole Los Angeles entsendet hatte, entschied ein Berufungsgericht in San Francisco am Donnerstagabend (Ortszeit). Kaliforniens demokratischer Gouverneur Gavin Newsom hatte die Entsendung scharf kritisiert, weil im Normalfall die Bundesstaaten den Einsatz der Nationalgarde kontrollieren.

Damit setzte das Gericht eine einstweilige Verfügung des Bezirksgerichts in San Francisco außer Kraft, das in der vergangenen Woche die Entsendung der Nationalgarde durch die US-Regierung für rechtswidrig erklärt hatte. Das Berufungsgericht hatte die Anordnung bereits zuvor bis zu einer endgültigen Entscheidung blockiert, nachdem die US-Regierung Widerspruch eingelegt hatte. Nun entschied ein dreiköpfiges Gremium - darunter zwei von Trump und ein von Ex-Präsident Joe Biden ernannter Richter - einstimmig zugunsten Trumps.

Trump feierte die Entscheidung auf seiner Plattform Truth Social als „großen Gewinn“. „Das ist eine großartige Entscheidung für unser Land, und wir werden weiterhin gesetzestreue Amerikaner schützen und verteidigen“. Newsom äußerte sich in einer Mitteilung enttäuscht und kündigte an, „Präsident Trumps autoritären Einsatz von US-Soldaten gegen Bürgerinnen und Bürger“ weiter anzufechten. Der Westküstenstaat könne nun das Berufungsgericht bitten, die Angelegenheit neu zu verhandeln oder direkt vor den Obersten Gerichtshof ziehen, schrieb die New York Times.

Lesen Sie die Reportage von Peter Burghardt aus Los Angeles (mit SZ Plus): 

Trump gibt Tiktok die nächste Verlängerung in den USA

Präsident Donald Trump gibt Tiktok noch eine Fristverlängerung in den USA. Die Kurzvideo-App soll trotz eines US-Gesetzes zu ihrem Aus zunächst für weitere 90 Tage im Land verfügbar bleiben, ordnete Trump an. Zuvor verstrichen bereits zwei von ihm gewährte Fristen ohne die versprochene Lösung.

Tiktok hätte nach dem Gesetz eigentlich bis zum 19. Januar vom Eigentümer Bytedance aus China verkauft werden müssen – oder in den USA vom Netz gehen. Doch Trump räumte zu seinem Amtsantritt im Januar eine zusätzliche Frist von 75 Tagen ein.

Schon damals stellte er eine weitere Fristverlängerung bei Bedarf in Aussicht, obwohl es dafür in dem Gesetz keine Grundlage gibt. Nach wie vor sind keine aussichtsreichen Gespräche bekannt.

Politiker und Experten in den USA befürchten, dass die chinesische Regierung über Tiktok Amerikaner ausspähen oder die öffentliche Meinung manipulieren könnte. Das Unternehmen weist dies zurück.

Juri Auel

USA nehmen Visa-Interviews für Studierende wieder auf 

Die USA wollen wieder Termine für Visa-Interviews mit ausländischen Studienanwärtern ansetzen. Das geht aus einer Anordnung des US-Außenministeriums hervor, die an US-Botschaften und Konsulate gesendet wurde. Visa-Antragssteller müssen sich demnach allerdings künftig einer stärkeren Überprüfung ihrer Online-Aktivitäten unterziehen. Vergangenen Monat hatte die US-Regierung unter Präsident Donald Trump entschieden, vorerst keine neuen Termine für Visa-Anträge von ausländischen Studierenden und Teilnehmern von Austauschprogrammen zu vergeben.

Aus der neuen Anordnung an die Visastellen, über die unter anderem die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, geht nun hervor, dass Bewerberinnen und Bewerber ihre Accounts in sozialen Medien angesichts der strikteren Überprüfungen künftig auf „öffentlich“ stellen müssten. Betroffen seien Personen, die Visa der Kategorien F, M und J beantragten. Diese gelten etwa für Studierende, Austauschschüler und Au-pairs. Die Richtlinie gilt den Angaben nach unabhängig von der jeweiligen Studieneinrichtung. Eine Weigerung, der Aufforderung nach Offenlegung nachzukommen, sei ein Alarmzeichen, so das US-Außenministerium.

Weiter heißt es, Zweck der Überprüfung sei es, Bewerberinnen und Bewerber mit „feindseligen Einstellungen“ gegenüber den USA ausfindig zu machen, sowie solche, die „ausländische Terroristen“ unterstützten oder durch antisemitische Taten auffielen. Bei ihren Prüfungen sollten die Konsulate insbesondere auf eine „Geschichte politischen Aktivismus“ bei den Antragstellern achten und prüfen, ob eine Wahrscheinlichkeit bestehe, dass diese ihre Tätigkeit in den USA fortsetzten. Politico zufolge soll nicht nur das Auftreten der Antragssteller in sozialen Medien überprüft werden – auch die Präsenz im Netz im Allgemeinen soll einbezogen werden. Das umfasse etwa auch Informationen in Online-Datenbanken, hieß es. 

Nadja Lissok

US-Notenbank Fed belässt Leitzins auf hohem Niveau 

Trotz wiederholter Forderungen von Präsident Donald Trump nach einer Zinssenkung hält die US-Notenbank den Leitzins erneut stabil. Damit bleibt er auf hohem Niveau in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent, wie der Zentralbankrat der Federal Reserve (Fed) in Washington mitteilte. Die Unsicherheit über die weitere Konjunkturentwicklung sei weiterhin hoch, hieß es. Die Entscheidung entsprach der Erwartung der meisten Analysten. Nach der Corona-Pandemie waren die Zinsen in den USA stark gestiegen, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Seither gab es 2024 zwei Zinssenkungen – aber noch keine in diesem Jahr. 

Die Fed rechnet in diesem Jahr mit einem geringeren Wirtschaftswachstum. Für 2025 geht die Zentralbank nur noch von einem Plus von 1,4 Prozent aus. Bei der vorigen Prognose im März hatte die Fed ihre Konjunkturerwartung bereits ebenfalls nach unten korrigiert, damals auf ein Plus von 1,7 Prozent.

Die Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed ist gesetzlich garantiert. Das hält Trump aber nicht davon ab, regelmäßig niedrigere Zinsen zu fordern, um die Konjunktur zusätzlich anzukurbeln. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, greift er Fed-Chef Jerome Powell auch immer wieder persönlich an. Erst vergangene Woche beschimpfte er ihn als „Hohlkopf“.

Juri Auel

Gericht: US-Regierung darf vorerst Geschlecht im Pass nicht ändern 

Nach dem Urteil einer Bundesrichterin darf die Regierung von Präsident Donald Trump transsexuellen und nicht-binären Amerikanern vorerst nicht mehr die Ausstellung von Reisepässen verweigern, die ihrer Geschlechtsidentität entsprechen. Mit ihrem Urteil weitete US-Bezirksrichterin Julia Kobick in Boston damit eine im April erlassene einstweilige Verfügung aus. Diese erlaubte es sechs transgender- und nicht-binären Personen, die gegen diese Politik geklagt hatten, Pässe zu erhalten, die ihrer Geschlechtsidentität entsprechen oder deren Geschlechtsbezeichnung mit einem "X" versehen ist, während der Rechtsstreit weitergeht. 

Juri Auel

Demokratischer Bürgermeisterkandidat von New York bei Einwanderungsgericht kurzzeitig festgenommen 

Der Rechnungsprüfer der Stadt New York, Brad Lander, wurde vor dem Einwanderungsgericht in Lower Manhattan festgenommen. Lander, der nächste Woche auch bei den Vorwahlen der Demokraten für das Amt des Bürgermeisters kandidiert, wurde nach Angaben seiner Kampagne von Beamten der US-Einwanderungs- und Zollbehörde ICE festgenommen.

Der 55-Jährige begleitete einen Migranten aus dem Gerichtssaal, so seine Kampagne. Lander war dort, um Einwanderungsanhörungen zu beobachten und um mit einem Presse-Event für mehr legale Mittel zur Unterstützung von Einwanderern zu werben.

Der Rechnungsprüfer wurde in Gewahrsam genommen, weil ihm vorgeworfen wurde, eine Festnahme behindert zu haben. Auf einem Video ist zu hören, wie Lander den ICE-Beschäftigten bei seiner eigenen Festnahme die Kompetenz abspricht, US-Bürger festzunehmen. Später wurde der Politiker wieder freigelassen.

Juri Auel

Report: Trumps Steuergesetz würde US-Schulden um 2,8 Billionen Dollar erhöhen 

Das geplante Steuer- und Ausgabengesetz von US-Präsident Donald Trump würde das Haushaltsdefizit der USA einer neuen Schätzung zufolge binnen eines Jahrzehnts um 2,8 Billionen Dollar erhöhen. Dabei seien positive Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung berücksichtigt, teilte das überparteiliche Haushaltsbüro des Kongresses (CBO) mit. Es hatte vor zwei Wochen ohne diese Konjunktureffekte einen Anstieg der Staatsschulden von derzeit 36,2 Billionen um 2,4 Billionen Dollar prognostiziert. Die Zahl lag inklusive Zinskosten bei drei Billionen Dollar.

Die neue Schätzung steht im Widerspruch zu der Darstellung von Trumps Republikanern, wonach das umfangreiche Paket die US-Wirtschaft stark genug antreiben würde, um einen Abbau der Staatsschulden durch höhere Einnahmen zu ermöglichen. "Wir sind der Meinung, dass es zu einem stärkeren und wohlhabenderen Amerika führen wird", sagte der republikanische Mehrheitsführer im Senat, John Thune. Das Repräsentantenhaus hatte den Gesetzentwurf mit dem Namen "One Big Beautiful Bill Act" im Mai verabschiedet. Derzeit beraten die Republikaner im Senat über eine überarbeitete Fassung. Um Gesetz zu werden, müssen beide Kongresskammern sich auf eine gemeinsame Version einigen, die dann Trump vorgelegt werden könnte. 

Juri Auel

Trump will Tiktok-Verkaufsfrist zum dritten Mal verlängern 

US-Präsident Donald Trump wird die am 19. Juni auslaufende Frist für das chinesische Unternehmen Bytedance zur Veräußerung der US-Vermögenswerte der Kurzvideo-App Tiktok um 90 Tage verlängern. Dies teilte das Weiße Haus mit. "Präsident Trump wird diese Woche eine zusätzliche Verfügung unterzeichnen, um Tiktok am Laufen zu halten", sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt. Trump hat einem vom Kongress verhängten Verbot für Tiktok bereits zweimal einen Aufschub gewährt. Er hatte bei seinem vergangenen Wahlkampf auf Tiktok viel Unterstützung bekommen. 

Juri Auel

Trump: EU macht keine ausreichenden Angebote für Zolldeal 

US-Präsident Donald Trump hat die EU gewarnt, dass sie im Zollstreit ohne ein ausreichendes Angebot mit höheren Zöllen rechnen müsse. Die EU müsse ein gutes Angebot machen, sagte Trump an Bord der Air Force One. Auch die Handelsgespräche mit Japan seien "hart". Kanzler Friedrich Merz hatte sich dagegen am Rande des G-7-Gipfels in Kanada optimistisch gezeigt, dass eine Einigung vor Sommer gelingen werde.

"Wir sind im Gespräch, aber ich habe nicht das Gefühl, dass sie bisher ein faires Angebot gemacht haben", sagte Trump gegenüber Reportern mit Bezug auf die EU. "Entweder sie machen ein gutes Geschäft oder sie zahlen einfach, was wir ihnen sagen, dass sie zahlen müssen." Trump hatte den G-7-Gipfel wegen der Eskalation im Nahen Osten vorzeitig verlassen. 

Die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, erklärte am Rande des G-7-Gipfels, dass das Ziel weiterhin darin bestehe, eine Einigung vor dem 9. Juli zu erreichen. Danach würden ohne Einigung höhere gegenseitige Zölle in Kraft treten, weil die EU auf US-Strafzölle mit Gegenmaßnahmen reagieren würde. "Es ist komplex, aber wir kommen voran", sagte von der Leyen. 

Bei dem Gipfel hatte Trump mit dem britischen Premierminister Keir Starmer den Handelsdeal zwischen den USA und Großbritannien finalisiert. Trump hatte daneben auch den japanischen Ministerpräsidenten Shigeru Ishiba getroffen. Beim bilateralen Gespräch zwischen Merz und dem US-Präsidenten spielte das Thema dagegen nach deutschen Angaben keine Rolle. Der Kanzler sagte im ZDF-Interview: "Ich bin zuversichtlich, dass uns ein Abkommen gelingt. Es wird kein sehr umfassendes Abkommen sein, es wird einige wenige große Branchen betreffen, aber die sind wichtig, und die sind gerade für die deutsche Wirtschaft wichtig." Er habe hier insbesondere die Automobilindustrie im Blick. 

Juri Auel

Kein Durchbruch bei Zollverhandlungen zwischen USA und Japan

Der japanische Ministerpräsident Shigeru Ishiba und US-Präsident Donald Trump konnten am Montag in Hinblick auf Gespräche zu den US-Zöllen keinen Durchbruch erzielen. Trump und Ishiba trafen sich 30 Minuten lang am Rande des G-7-Gipfels im kanadischen Kananaskis. Japan hatte gehofft, dass das Treffen, das erst ihr zweites persönliches Treffen war, dazu beitragen würde, ein Handelsabkommen zwischen den beiden Ländern voranzutreiben. „Wir haben die Möglichkeit eines Abkommens bis zur letzten Minute ausgelotet, aber es gibt immer noch Punkte, in denen unsere Ansichten auseinandergehen“, sagte Ishiba vor Reportern in Kananaskis. Er lehnte es ab, zu sagen, in welchen Fragen Japan und die USA nicht übereinstimmen. Ishiba möchte, dass Trump die bis zum 9. Juli ausgesetzten Zölle von 25 Prozent auf japanische Autos und 24 Prozent auf andere japanische Importe aufhebt.

Juri Auel

Weißes Haus: Trump verlässt G-7-Gipfel vorzeitig 

US-Präsident Donald Trump verlässt den G-7-Gipfel in Kanada nach Angaben des Weißen Hauses vorzeitig. „Präsident Trump wird heute Abend nach Washington zurückkehren, um sich um viele wichtige Angelegenheiten zu kümmern“, teilte seine Sprecherin Karoline Leavitt mit. Die US-Regierungszentrale nannte die Lage im Nahen Osten als Grund für die vorgezogene Abreise vom Treffen der führenden demokratischen Wirtschaftsmächte in Kananaskis. „Es wurde viel erreicht, aber wegen der Ereignisse im Nahen Osten wird Präsident Trump heute Abend nach dem Abendessen mit den Staatschefs abreisen“, schrieb Leavitt auf der Plattform X.

Zuvor war gemeldet worden, dass die USA Militärverbände in die Nahost-Region verlegen. Trump selbst hatte die Bevölkerung in Teheran aufgefordert, die Hauptstadt Irans zu verlassen. Es hatte aber ohnehin Zweifel gegeben, ob Trump wirklich den gesamten G-7-Gipfel über im kanadischen Kananaskis bleiben würde. 

Trump hätte ursprünglich am Dienstagabend Ortszeit aus Kanada zurück nach Washington aufbrechen sollen. Die G-7-Länder hatten ihren Gipfel erst am Montag begonnen und haben für heute noch mehrere Runden auf dem Programm – auch mit mehreren Gastländern. Unter anderem wird der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij als Gast bei dem Gipfel erwartet – Selenskij hatte sich dort auch mit Trump alleine treffen wollen. Der US-Präsident ist derzeit aber mehr mit dem Krieg zwischen Iran und Israel beschäftigt als mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. 

Trump selbst sagte über seine Abreise beim traditionellen „Familienfoto“ mit den anderen Staats- und Regierungschefs der Staatengruppe zu Journalisten: „Ich muss zurück, sehr wichtig.“ Er wolle dem „großartigen Gastgeber“ Kanada danken, „aber Sie sehen wahrscheinlich, was ich sehe, und ich muss so schnell zurück sein, wie ich kann“. Zum Gipfel sagte Trump: „Ich habe es geliebt. Und ich denke, wir haben viel erledigt bekommen.“ Er sprach von einer „wirklich guten Beziehung“ mit den anderen Teilnehmern. Er fügte hinzu: „Ich wünschte, ich könnte für morgen bleiben, aber sie verstehen das. Es ist großes Zeug.“

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