Die Nationalgarde in den USA bekommt womöglich eine weitere Aufgabe. Nach Informationen der »Washington Post« plant die US-Regierung, eine Art »schnelle Eingreiftruppe für innere Unruhen« zu schaffen. Sie soll demnach aus 600 Soldaten bestehen und rund um die Uhr einsatzbereit sein, um bei Protesten oder Ausschreitungen im Inland eingesetzt zu werden.
Die Zeitung beruft sich auf interne Dokumente des Pentagon, die von Mitarbeitern der »Washington Post« gesichtet worden seien, heißt es. Diese seien als »vorläufig« gekennzeichnet. Demnach soll die neue Einheit innerhalb von einer Stunde einsatzbereit sein. Sie soll in zwei Gruppen von je 300 Soldaten auf Militärstützpunkten in Alabama und Arizona stationiert werden. Der Mississippi würde die Grenze der Einsatzgebiete markieren.
Nach Angaben der Zeitung gibt es in mehreren Bundesstaaten bereits entsprechende Einheiten, die allerdings nur innerhalb ihres Heimatstaats eingesetzt werden. Die geplante neue Einheit würde unabhängig von den Grenzen der Bundesstaaten agieren und wäre so ein weiterer Schritt der Regierung unter Donald Trump zum Einsatz von Streitkräften auf US-amerikanischem Boden.
Bereits Anfang des Jahres hatte die Trump-Regierung mehr als 5000 Nationalgardisten und Soldaten in die Region Los Angeles geschickt – gegen den Widerstand des kalifornischen Gouverneurs. Trump hatte sich damals auf eine selten genutzte Befugnis gestützt, die den Einsatz des Militärs zur Niederschlagung von Aufständen erlaubt. Zuvor hatten sich Anwohner gegen Razzien der US-Einwanderungsbehörde ICE gewehrt.
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