In China sind drei inhaftierte US-Bürger freigekommen. Sie seien jahrelang und teils zu Unrecht in der Volksrepublik festgehalten worden, teilte eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats mit. »Bald werden sie zurückkehren und nach vielen Jahren erstmals wieder mit ihren Familien vereint sein«, sagte sie.
Laut dem US-Sender CNN und dem Nachrichtenportal »Politico« erfolgte die Freilassung im Rahmen eines Gefangenenaustauschs. Zu den entlassenen chinesischen Gefangenen wurden zunächst keine Details bekannt.
Die drei US-Amerikaner Mark Swidan, Kai Li und John Leung waren CNN zufolge aus unterschiedlichen Gründen inhaftiert: Swidan wurde 2012 in Verbindung mit Drogendelikten verhaftet und später zum Tode verurteilt. Während seiner mehr als zehnjährigen Haftzeit soll er körperlicher und psychischer Folter ausgesetzt gewesen sein. Li wurde 2016 unter Spionageverdacht festgenommen und zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. Leung war 2021 inhaftiert und 2023 ebenfalls wegen Spionagevorwürfen zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Abstimmung auf dem Apec-Gipfel
Mitte November hatte sich der scheidende US-Präsident Joe Biden mit Chinas Staatschef Xi Jinping am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) getroffen. Dabei soll es auch um eine Freilassung der US-Bürger gegangen sein. Seit Jahren hatten sich deren Familien und andere Aktivisten öffentlich dafür eingesetzt, dass ihre Angehörigen freikommen.
Bereits im September soll der US-Staatsbürger David Lin im Rahmen einer ähnlichen Vereinbarung aus einem chinesischen Gefängnis freigelassen worden sein.
Wie »Politico« berichtete, ging es Peking möglicherweise darum, die Reisewarnung der USA für China herabzusetzen. Tatsächlich hat das US-Außenministerium China von der dritten auf die zweite von vier Stufen hinabgestuft. Ob diese Entscheidung in einem Zusammenhang mit dem Gefangenenaustausch steht, ist unklar.
Das Verhältnis der beiden größten Volkswirtschaften der Welt ist seit Jahren angespannt. Handelsstreitigkeiten und geopolitische Differenzen belasten die Beziehung – auch aktuell. Der designierte US-Präsident Donald Trump kündigte kürzlich an, zusätzliche Zölle von zehn Prozent auf Waren aus China zu erheben. Dies begründete er unter anderem damit, dass Drogen wie das tödliche Fentanyl aus der Volksrepublik in die USA geschmuggelt würden.