US-Sender Voice of America: Die Stimme Amerikas spricht nicht mehr

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Die Stimme Amerikas spricht nicht mehr. Besucht man die Website des US-Auslandssenders „Voice of America“ (VoA), könnte man denken, die Zeit sei am 15. März 2025 stehen geblieben: Papst Franziskus lebt noch, sein Zustand sei laut Vatikansprechern „stabil“. Die NASA-Astronauten Butch Wilmore und Sunita Williams stecken noch immer auf der Raumstation ISS fest. Und wüsste man es nicht besser, würde man glauben, dass es nach dem Stromausfall auf Kuba nie wieder hell geworden ist.

Von Propaganda und fauligen Fischen

VoA ist zur journalistischen Zeitkapsel eines Frühlingssamstags geworden – Schuld daran ist Donald Trumps als Sparpolitik getarnter Kulturkampf. Im März warf er dem Sender „radikale Propaganda“ vor und ordnete massive Kürzungen für die Muttergesellschaft, die U.S. Agency for Global Media (USAGM), an. Die Republikanerin (und Ex-Fox-Journalistin) Kari Lake wurde zur neuen Chefin der Behörde, Hunderte Mitarbeiter wurden beurlaubt. Kari Lake verglich „Voice of America“ zuletzt mit einem fauligen Stück Fisch. Auf Truth Social forderte Trump den Kongress auf, VoA „zu töten“. Abgeordnete beider Parteien äußerten jedoch Bedenken.

Ob das bedeutet, dass der Onlineauftritt von „Voice of America“ eingestellt wird – oder mit neuer Ausrichtung zurückkommt? Unsere Anfrage bei VoA und der USAGM dazu blieb unbeantwortet. Fest steht bislang nur: Der Sender, der jahrzehntelang in über 40 Sprachen berichtete, ist – zumindest online – stumm.

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