US-Luftschläge gegen Iran: Netanjahu lobt US-Angriffe, Guterres "zutiefst beunruhigt"

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Israel stärkt der US-Regierung den Rücken. Der UN-Generalsekretär befürchtet eine weitere Eskalation. Internationale Reaktionen auf die US-Angriffe im Iran

22. Juni 2025, 6:47 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters, dpa, AFP,

 Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei einer Videoansprache
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei einer Videoansprache © XinHua/​AP/​dpa

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den US-Angriff auf iranische Atomanlagen als "mutige Entscheidung" von historischer Tragweite gelobt. US-Präsident Donald Trump habe mit "großer Stärke" gehandelt, um dem "gefährlichsten Regime die gefährlichsten Waffen der Welt" zu verwehren, sagte Netanjahu in einer Videobotschaft.

Irans Atomenergie-Organisation verurteilte die US-Angriffe dagegen scharf. Die Organisation rief die Weltgemeinschaft auf, die Bombardierungen ebenfalls zu verurteilen. Die Angriffe auf die Atomanlagen Fordo, Natans und in Isfahan bezeichnete die Organisation als "barbarische Aktion", die gegen internationales Recht verstoße. Irans Außenminister Abbas Araghtschi drohte mit Konsequenzen. "Die Ereignisse von heute Morgen sind ungeheuerlich und werden dauerhafte Folgen haben", schrieb der Minister auf X.

Die mit dem Iran verbündete Terrororganisation Hamas verurteilte die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen als "unverhohlene Aggression". Sie stellten eine "gefährliche Eskalation" dar und bedrohten den Frieden und die internationale Sicherheit, hieß es in einer Mitteilung. 

UN-Generalsekretär António Guterres schrieb, er sei "zutiefst beunruhigt über den heutigen Gewalteinsatz der Vereinigten Staaten gegen den Iran". Der Schritt stelle eine "gefährliche Eskalation" sowie "eine direkte Bedrohung für den internationalen Frieden und die Sicherheit" dar. Es bestehe ein wachsendes Risiko, dass der Konflikt rasch außer Kontrolle gerate – mit katastrophalen Folgen für die Zivilbevölkerung, die Region und die Welt. Entscheidend sei es, eine Spirale des Chaos zu vermeiden.

In der US-Politik stießen die Angriffe gegen den Iran auf ein geteiltes Echo. Mehrere prominente Republikaner stellten sich hinter die Entscheidung von Präsident Trump. Der republikanische Mehrheitsführer im Senat, John Thune, sagte: "Ich stehe zu Präsident Trump." Der Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, ebenfalls Republikaner, sagte: "Das entschlossene Handeln des Präsidenten verhindert, dass der weltweit größte staatliche Terrorunterstützer, der 'Tod für Amerika' skandiert, in den Besitz der tödlichsten Waffe der Welt kommt."

Doch auch unter Trumps Republikanern gab es Kritik: "Das ist nicht verfassungskonform", sagte der Abgeordnete Thomas Massie aus Kentucky. Das Recht, anderen Ländern den Krieg zu erklären, obliegt eigentlich dem US-Kongress. 

Die Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez ging weiter und sagte, Trumps Vorgehen rechtfertige klar ein Amtsenthebungsverfahren. Der demokratische Senator Tim Kaine argumentierte, die US-Öffentlichkeit sei mit großer Mehrheit gegen einen Krieg gegen den Iran. Trump habe ein "schreckliches Urteilsvermögen" an den Tag gelegt. Der demokratische Senator Chuck Schumer forderte, umgehend über den Fall in seiner Parlamentskammer zu beraten.

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