Paramount hat 16 Millionen Dollar an Donald Trump gezahlt, um eine Klage beizulegen. Danach stimmte die FCC der Fusion mit Skydance zu – einen Zusammenhang stritt sie ab.
25. Juli 2025, 4:14 Uhr Quelle: DIE ZEIT, Reuters, dpa, peng
Die US-Kommunikationsaufsichtsbehörde FCC hat der Fusion von Paramount Global mit Skydance Media zugestimmt. Zuvor hatte Paramount 16 Millionen Dollar zur Beilegung einer Klage von US-Präsident Donald Trump gezahlt. Die Zustimmung habe nichts mit der Klage zu tun, sagte der FCC-Vorsitzende Brendan Carr.
Donald Trump hatte die Paramount Tochter CBS wegen angeblicher Wahlbeeinflussung verklagt. Die Sendung 60 Minutes von CBS soll Trumps Darstellung im vergangenen Jahr ein langes Interview mit Kamala Harris, seiner Rivalin bei der Präsidentschaftswahl, so geschnitten zu haben, dass dies eine schwache Antwort kaschiert habe. 60 Minutes bestritt einen irreführenden Schnitt und veröffentlichte auch ein Transkript, um die Vorwürfe zu widerlegen.
Der Vergleich wurde von Branchenvertretern als Einlenken oder Schmiergeldzahlung zur Rettung des Paramount-Deals gesehen. Entsprechende Kritik hatte auch der CBS-Moderator Stephen Colbert in seiner Sendung formuliert. Wenige Tage später kündigte der Sender an, die Late Show with Stephen Colbert werde im nächsten Jahr abgesetzt.
Diversitätsprogramme abgeschafft
Skydance und sein Investmentpartner RedBird Capital hatten der FCC zugesichert, sich für einen unvoreingenommenen Journalismus einzusetzen, der unterschiedliche Standpunkte repräsentiere. Zudem schaffte Paramount seine Initiativen für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion ab. Skydance teilte der FCC mit, dass es bei dem neuen Unternehmen keine derartigen Initiativen geben werde.
Der Zusammenschluss betrifft einige der bekanntesten Namen der Unterhaltungsbranche, darunter der Fernsehsender CBS, das Filmstudio Paramount Pictures und den Sender Nickelodeon.
Die traditionell neutrale FCC wurde in Trumps zweiter Amtszeit zu einem Instrument, um die Agenda des Präsidenten umzusetzen. So gab sie mehrere Fusionen in der Telekom-Branche erst frei, nachdem beteiligte Firmen ihre Diversitäts-Programme einstellten. Der von Trump ernannte FCC-Chef Brendan Carr bezeichnet solche Initiativen als unfair. Carr hat unter anderem am "Project 2025" mitgeschrieben, dem rechten Leitfaden der Heritage Foundation zum Umbau des Staates.
Nun wird Paramount von der Firma des milliardenschweren Filmproduzenten David Ellison übernommen. Der künftige Besitzer hat für zwei Jahre einen interner Ombudsmann vorgesehen, der auf "politische Neutralität" achten soll, wie die FCC mitteilte. Auch werde es bei dem Unternehmen keine Diversitäts-Programme geben. Dies verlangt Trump von Unternehmen aller Branchen, Bildungseinrichtungen droht er bei Zuwiderhandlung mit Fördergeldentzug.
Sohn von Trump-Verbündeten und Milliardär Larry Ellison wird Chef des neuen Paramount
Das FCC-Führungsgremium stimmte dem Verkauf von Paramount an Skydance mit 2:1 Stimmen nach mehr als 250 Tagen zu. Normalerweise entscheidet die Behörde binnen 180 Tagen. Die Gegenstimme kam von der Demokratin Anna Gomez. "Nach Monaten feiger Kapitulation vor der Regierung hat Paramount endlich bekommen, was es wollte. Den Preis dafür wird letzten Endes die amerikanische Gesellschaft zahlen", sagte Gomez.
David Ellison kauft Paramount über seine Produktionsfirma Skydance. Er will das neue Unternehmen dann leiten. Sein Vater, der Silicon-Valley-Milliardär Larry Ellison, ist als Trump-Unterstützer bekannt und ein wichtiger Geldgeber bei dem Medien-Deal.