In der Diskussion, ob die Regionalliga reformiert werden soll, hat sich mit dem 1. FC Union Berlin nun auch ein Bundesligist klar positioniert und seine Forderung aus dem Jahr 2018 aufleben lassen.

Statement aus der Bundesliga: Fans von Union Berlin fordern eine Regionalliga-Reform. IMAGO/Jan Huebner
Der Forderung, dass alle Meister der Regionalliga aufsteigen sollen, würden sich wohl sehr viele fußballaffine Menschen in Deutschland anschließen. Die vierte Liga konkret zu reformieren, das hat sich die Initiative "Aufstiegsreform 2025" zur Aufgabe gemacht. Nun bekommt die Reformbewegung Zuwachs von einem Schwergewicht, das aus eigenen Motiven das eigentlich gar nicht nötig hätte. Doch der 1. FC Union Berlin setzt sich dennoch für die Belange der vierten Liga ein.
Präsident Dirk Zingler betont: "Wer Meister wird, hat Außergewöhnliches geleistet - das muss auch entsprechend belohnt werden. Es geht um die Anerkennung des sportlichen Erfolgs und um Planungssicherheit für die Vereine." Gleichzeitig sei der Beitritt zu "Aufstiegsreform 2025" für den Bundesligisten von symbolischer Bedeutung, um die Solidarität über Liga-Grenzen hinweg zu demonstrieren. Neu ist der Standpunkt der Köpenicker jedoch keineswegs, wie Zingler in Erinnerung ruft: "Die aktuelle Struktur benachteiligt Meister, deren sportliche Leistung nicht automatisch mit dem Aufstieg honoriert wird. Das widerspricht unserem Verständnis von sportlichem Wettbewerb. Deshalb stehen wir hinter den Zielen der Reform und bekräftigen damit unsere bereits 2018 gestellten Forderungen nach einer leistungsgerechten Aufstiegsregelung."
Trotz wachsender Solidarität: Bis die Regionalliga-Staffeln von fünf auf vier reduziert werden könnten und somit alle Meister aufsteigen dürften, wird es noch dauern. Ein fixer Beschluss beim DFB-Bundestag im November 2025 gilt mittlerweile als höchst unwahrscheinlich. Aktuelles Ziel der Reformer: Ein außerordentlicher DFB-Bundestag im ersten Halbjahr 2026. Doch ob in diesem Zeitfenster Fakten geschaffen werden, ist fraglich, da einige Vereine und Regionalverbände noch nicht vollständig überzeugt scheinen. So sollen beispielsweise einige hessische Klubs der Regionalliga Südwest einem Wechsel in die Nordost-Staffel skeptisch gegenüberstehen.
stw