U-21-Nationaltorwart Noah Atubolu muss sich noch an die Regelanpassung der UEFA gewöhnen: Der Erste, dem ein Regelverstoß unterläuft, will er bei der U-21-EM jedenfalls nicht sein.

"Es beeinflusst mich": U-21-Nationalkeeper Noah Atubolu über die neue Torwart-Regel. IMAGO/DeFodi Images
Von der U-21-EM in der Slowakei berichten Tim Lüddecke und Michael Pfeifer
Noah Atubolu lag noch lange wach in der Nacht nach dem 3:0-Sieg gegen Slowenien beim deutschen EM-Auftakt: Erst um 4 Uhr fand der Keeper vom SC Freiburg Schlaf - dann jedoch mit einem guten Gefühl: "Es ist irgendwo natürlich eine Erleichterung, weil wir uns mit diesem Start eine gute Ausgangssituation verschafft haben - das hilft extrem."
Weniger begeistert zeigte sich der 23-Jährige wiederum von der von der UEFA neu eingeführten Torwart-Regel: Demnach dürfen die Keeper den Ball unter Kontrolle und ohne gegnerische Attacke nun maximal acht Sekunden in den Händen halten - was sich durchaus auch auf das persönliche Torwartspiel Atubolus auswirkt.
Atubolu: "Ich finde die Regel nicht so gut"
"Es beeinflusst mich, weil ich jemand bin, der sich immer sehr viel Zeit gelassen hat - weil die Mannschaft auch Ruhe braucht in gewissen Situationen. Das geht jetzt halt nicht mehr", erklärte die Nummer eins der deutschen U 21: "Stand jetzt finde ich die Regel deswegen nicht so gut. Ich muss mich noch ein bisschen daran gewöhnen, weil es einfach neu ist."
Aus Sicht des Freiburgers sorgt die Regelanpassung generell für mehr Hektik im ganzen Spiel: "Für die Mannschaft, für mich." Die acht Sekunden würden "brutal schnell" vergehen: "Da muss die ganze Mannschaft dann auch mitmachen, sich anbieten", so Atubolu: "Und dann kriegen wir das schon gelöst."
Erstmals gehört von der angedachten Regel habe er auf Instagram: "Da war ich gespannt, ob das auch durchgesetzt wird…" Nun sprach Atubolu von einer "gewissen Eingewöhnungszeit" bei der erstmaligen Umsetzung beim Turnier in der Slowakei, sowie bei der Klub-WM: "Das Gute ist, dass der Schiri nach drei Sekunden im Kopf die fünf verbliebenen Sekunden mit der Hand anzeigt - und dann wissen wir das."
Atubolu will nicht der Erste sein
Ob jene Eingewöhnung möglicherweise zu mehr Fehlern im Aufbauspiel führen könnte, weil man den Schiedsrichter peripher im Blick haben sollte, dazu sagte Atubolu: "Das wird man im Laufe des Turniers sehen, aber ich glaube nicht."
Der erste Keeper, dem ein möglicher Regelverstoß dann unterläuft, wolle der DFB-Keeper jedenfalls nicht sein: "Ich hoffe, es wird mir nicht passieren, weil wir uns darauf vorbereitet haben. Ich habe das jetzt im Kopf."