Trainer Baumgart bemängelte beim Test in Fürth die "fehlende Aggressivität". Kein einziger Akteur konnte sich beim Zweitligisten in den Vordergrund spielen. Unions Kardinalproblem bleibt weiter bestehen.

Unions Trainer Baumgart sah einen schwachen Auftritt seiner Mannschaft. IMAGO/Zink
Aus Union Berlins Trainingslager in Herzogenaurach berichtet Jannis Klimburg
Den ersten Dämpfer der Vorbereitung musste Union Berlin bei der 0:1-Pleite in Fürth hinnehmen. Nicht nur wegen des Resultats, sondern auch wegen der Art und Weise, wie der Bundesligist beim Zweitligisten aufgetreten ist. Kaum Ideen, wenig Durchschlagskraft und noch weniger Tempo bei den eigenen Angriffen. Was laut Verteidiger Danilho Doekhi aber auch mit den zuletzt kräftezehrenden Einheiten im Trainingslager zu tun hatte: "Wir sind natürlich ein bisschen müde in den Beinen, aber das ist normal."
Viel mehr sei es gut, dass jeder Spieler auf seine Minuten komme. "Das ist gut für die Kondition", sagte Doekhi weiter, dessen Zukunft bei Union Berlin ungewiss ist: "Während der Transferphase ist immer was möglich, man weiß nie, was passiert. Mein Fokus liegt aber voll bei Union." Der Innenverteidiger war der einzige Akteur, der beim Test in Fürth über 90 Minuten zum Einsatz gekommen ist. Vor allem in der Dreierkette wechselte Trainer Steffen Baumgart ordentlich durch, ließ wie in den vorherigen Partien Tom Rothe den linken Part spielen.
Rothe wird öfters in der Dreierkette auftauchen
Was vielleicht schon ein Vorgriff auf den möglicherweise bevorstehenden Wechsel vom umworbenen Diogo Leite sein könnte. Der Portugiese ist nach kicker-Informationen vor allem bei Klubs aus Spanien und England begehrt. Diese eventuell aufkommende Lücke könnte alsbald dann Rothe schließen. Der gelernte Linksverteidiger offenbarte allerdings noch einige Defizite. "Dass der eine oder andere Ball nicht ankommt, liegt auch an unseren Abläufen. Aber er wird in der Saison dort das eine oder andere Mal auftauchen", prophezeite Baumgart.
Der Chefcoach bemängelte beim 0:1 in Fürth "die fehlende Aggressivität. Wir müssen schauen, dass wir den Weg noch schneller nach vorne finden. Die Frische wird in den nächsten Spielen dazukommen". Allen voran muss sich Union im letzten Drittel steigern, weil die Eisernen noch zu oft zu einfallslos und schludrig vorgehen. Ein Problem, dass sich wie ein roter Faden durch die vergangenen zwei Jahre zieht. Und weiterhin das Kardinalproblem der Berliner darstellt.
kli