Der Vertrag von Gianluigi Donnarumma (26) läuft bei Paris St. Germain in einem knappen Jahr aus. Nun hat sich der Champions-League-Sieger offenbar schon mit einem potenziellen Nachfolger geeinigt.

Hat sich mit PSG noch nicht geeinigt: Gianluigi Donnarumma. IMAGO/NurPhoto
Eigentlich ging es relativ ruhig zu bei Paris St. Germain seit dem verlorenen Finale der Klub-WM gegen den FC Chelsea. Trainingsstart beim Champions-League-Sieger ist erst am 6. August, die großen Transfers des Sommers in einem ohnehin scheinbar kompletten Kader schienen nicht absehbar. Doch seit einigen Tagen bahnt sich nun die große Personalie des Transferfensters ihren Weg in die Gazetten: Gianluigi Donnarumma.
Der italienische Torhüter, der entscheidenden Anteil am Weg der Pariser zum ersten Titelgewinn in der Champions League hatte, könnte den Verein möglicherweise sogar noch in diesem Sommer verlassen. Sein Vertrag läuft 2026 aus, die Gespräche über eine Verlängerung stocken offenbar seit mehreren Monaten - und sollen seit dem Ende der Klub-WM auch nicht signifikant vorangeschritten sein.
Nun bringt eine Meldung der Sportzeitung L'Equipe neue Brisanz in den Fall: Demnach befindet sich PSG bereits mit Lucas Chevalier, Torhüter von Ligakonkurrent Lille OSC, in konkreten Gesprächen und soll sich schon mit dem 23-jährigen Ersatztorhüter der französischen Nationalmannschaft auf einen Fünfjahresvertrag geeinigt haben. Die Verhandlungen mit Chevaliers Verein aus dem Norden des Landes stehen noch aus, Lille fordert dem Vernehmen nach mindestens 40 Millionen Euro für das Eigengewächs, das nach der abgelaufenen Saison zum besten Torhüter der Ligue 1 gewählt worden war - noch vor Donnarumma.
Für den bedeutet die Meldung wiederum, dass PSG womöglich tatsächlich nicht bereit ist, seine Forderungen zu erfüllen. Das von PSG vorgeschlagene Vertragsmodell mit einem Festgehalt und einem variablen Anteil, der sich unter anderem aus der Anzahl der bestrittenen Spiele ergibt, soll Donnarumma und seinem Berater Enzo Raiola jedenfalls nicht zusagen. Die Bedingung dürfte allerdings zum Knackpunkt in den Gesprächen rund um eine noch immer mögliche, aber immer unwahrscheinlichere Verlängerung werden.
Donnarumma kann erst gehen, wenn Chevalier da ist
Raiola hatte in den vergangenen Monaten zwar wiederholt betont, Donnarumma sei in Paris sehr glücklich und eine Verlängerung angestrebt, zuletzt forderte er aber gegenüber der Gazzetta dello Sport ein angemessenes Angebot, schließlich handele es sich bei Donnarumma um "den besten Torhüter der Welt" und den Favoriten auf den Ballon d'Or. "Ohne seine Paraden gegen Liverpool, Aston Villa und Arsenal hätte PSG niemals die Champions Leauge gewonnen."
Solange der Deal mit Chevalier nicht unter Dach und Fach ist, wird PSG dem Bericht zufolge nicht bereit sein, Donnarumma abzugeben. Sobald aber auch mit Lille eine Einigung erzielt wird, könnte es sogar schnell gehen. Denn einen zweiten Fall Kylian Mbappé, den PSG nach Vertragsende ablösefrei zu Real Madrid ziehen lassen musste, will der französische Hauptstadtklub um jeden Preis verhindern. Eine Ablöse könnte der Klub aber nur noch in diesem Sommer generieren - und die dürfte wohl am ehesten aus England kommen. Dort sollen Manchester United und Manchester City ihr Interesse am Torhüter hinterlegt haben - Ausgang offen.
mib