Ungarn: Maja T. soll wegen Gesundheitszustand in Hafthospital verlegt werden

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Die deutsche Aktivistin Maja T. soll in ein Gefängniskrankenhaus verlegt werden. Das teilten Unterstützer und Angehörige mit. Demnach befindet sich Maja T. in einem kritischen Gesundheitszustand. Die Verlegung soll 1. Juli erfolgen.

Die 24-jährige non-binäre Person steht unter dem Verdacht, im Februar 2023 an Gewalttaten gegen tatsächliche oder mutmaßliche Rechtsextremisten beteiligt und für schwere Körperverletzungen mitverantwortlich gewesen zu sein. Die Angriffe hatten in Budapest stattgefunden, dort soll Maja T. der Prozess gemacht werden.

T. war Anfang Juni in den Hungerstreik getreten. Hintergrund ist unter anderem eine Forderung nach besseren Haftbedingungen – etwa ein Ende der Isolationshaft. Das Haftkrankenhaus, in das T. nun verlegt werden soll, ist den Angaben der Unterstützer zufolge rund 200 Kilometer von Budapest entfernt, nahe der Grenze zu Rumänien.

»Dass Maja erst zu solch drastischen Mitteln greifen muss, ist ein Skandal«, sagt Vater Wolfram Jarosch. »Diese Haftbedingungen sind nicht nur unmenschlich, sie sind lebensgefährlich.« Er fordert die deutsche Politik auf, Verantwortung für den Fall zu übernehmen. Maja T. müsse in den Hausarrest überstellt werden und später ein Verfahren in Deutschland erhalten.

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Am Wochenende hatte Grünenpolitikerin Katrin Göring-Eckardt Maja T. in Haft besucht. Dem SPIEGEL sagte sie: »Maja ist sehr klar und weiß genau, was sie tut«. Jedoch mache T. einen »schwachen« Eindruck. Auch Vater Wolfram Jarosch sagt, der Gesundheitszustand von T. sei ernst. »Jeder Tag in Haft ist ein Risiko für das Leben meines Kindes. Ich mache mir große Sorgen. Die Untätigkeit der Politik gefährdet Maja direkt«, so Jarosch weiter.

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