Ungarn: Maja T. ist in ungarisches Gefängniskrankenhaus verlegt worden

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Die Aktivistin Maja T. will ihren Hungerstreik offenbar auch im Krankenhaus fortsetzen. Ihr Vater begrüßt die Verlegung und kritisiert das Fehlen von Dolmetschern.

1. Juli 2025, 18:17 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa,

 Maja T. im Februar im Gerichtssaal in Budapest
Maja T. im Februar im Gerichtssaal in Budapest © Attila Kisbenedek/​AFP/​Getty Images

Drei Wochen nach Beginn ihres Hungerstreiks ist die in Budapest inhaftierte deutsche non-binäre Aktivistin Maja T. in ein Gefängniskrankenhaus im Südosten Ungarns gebracht worden. Das bestätigten Rechtsanwalt Tamas Bajaky sowie Vater Wolfgang Jarosch. 

Maja T. habe mehr als 12 Kilogramm abgenommen und sei sehr geschwächt, sagte Jarosch. Grundsätzlich sei die Verlegung ins Krankenhaus sinnvoll, da der Zustand dort besser ärztlich überwacht werden könne als in der Haftanstalt. Allerdings fehle im Krankenhaus ein Dolmetscher, der wichtig wäre um sicherzustellen, dass die Ärzte dort keine Zwangsmaßnahmen einleiten. "Ich denke, Maja möchte den Hungerstreik fortsetzen", sagte Jarosch.

Die 24-jährige Maja T. steht in Budapest vor Gericht wegen mutmaßlicher Körperverletzungen im Zuge von Protesten gegen Rechtsextreme im Februar 2023. Im Fall einer Verurteilung drohen ihr bis zu 24 Jahren Haft.

Im Dezember 2023 war Maja T. in Berlin verhaftet und im Juni 2024 nach Ungarn ausgeliefert worden – obwohl das Bundesverfassungsgericht dies untersagt hatte. Doch die Entscheidung aus Karlsruhe kam wenige Minuten zu spät. Zuletzt hatte das Gericht in Budapest einen Antrag auf Überstellung in den Hausarrest abgelehnt. Deutsche Politiker der Grünen und der Linken verlangen eine Rücküberstellung nach Deutschland. 

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