Ulm geschockt von Reichert-Verletzung: "Haben unseren Kapitän verloren"

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Die erste Auswärtsreise der Saison hatten sich die Ulmer ganz anders vorgestellt. In Wiesbaden setzte es eine verdiente 1:3-Niederlage. Die noch schlimmere Nachricht war am Sonntagabend aber die Verletzung von Kapitän Johannes Reichert.

 Moritz Flotho (li.) gegen Johannes Reichert.

Der entscheidende Zweikampf: Moritz Flotho (li.) gegen Johannes Reichert. IMAGO/Lucca Fundel

Es lief die 66. Minute beim Stand von 0:2 aus Ulmer Sicht. Nach einem eigentlich üblichen Zweikampf im Mittelfeld zwischen Ulms Kapitän Johannes Reichert und SVWW-Stürmer Moritz Flotho war die Partie für den Gästespieler aber gelaufen, der 34-Jährige hatte sich das rechte Knie verdreht. Mit einer womöglich schweren Verletzung wird der Innenverteidiger seiner runderneuerten Mannschaft mutmaßlich länger nicht mehr zur Verfügung stehen.

"Niederlage hin oder her", fand Keeper Christian Ortag, immerhin seit sieben Jahren Reicherts Mitspieler: "Das überschattet das ganze Spiel."

Minutenlang war der Routinier auf dem Feld behandelt worden und dann dick bandagiert mit einer Trage abtransportiert und umgehend ins Krankenhaus gebracht worden. Sein Gesicht vergrub Reichert unter seinem Trikot.

"Sehr starke Schmerzen" und ein Schock für die Mannschaft

"Er hatte sehr starke Schmerzen", berichtete Torwart Ortag hinterher bei MagentaSport. Ein Schock für die Mannschaft: "Das müssen wir erstmal verarbeiten." Nach der 1:3-Auftaktniederlage kommt dann am Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker) Erzgebirge Aue ins Donaustadion. "Nächste Woche werden wir wieder angreifen", blickte Ortag direkt voraus.

Trotz der verdienten Niederlage war der 30-Jährige aber nicht unzufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft. Besonders nach dem 0:1 sei man bis zur Halbzeit "ganz gut im Spiel" gewesen. "Dann kommen wir denkbar schlecht raus", verwies er jedoch im selben Atemzug auch auf Fatih Kayas Tor nur 36 Sekunden nach der Pause.

Da zeigt der Fußball wieder, was möglich ist.

Ortag über den Anschlusstreffer

Zwar fehlte es den Ulmern in der Folge an Durchschlagskraft im Offensivspiel und sie profitierten vom Wiesbadener Chancenwucher, kurz vor Ende kam der SSV aber wieder durch das Tor von Reicherts Nebenmann Jan Boller zurück. Ortag: "Da zeigt der Fußball wieder, was möglich ist."

Kommende Woche streben Ortag und Co. nach den ersten drei Zählern der Saison. Der "neu zusammengetrommelten Mannschaft" mit 13 Neuzugängen müsse man aber Zeit geben: "Die Ansätze waren da." Diese über 90 Minuten zu zeigen, werden die Ulmer zunächst aber ohne Reichert probieren, war sich auch sein Torwart sicher: "Wir haben unseren Kapitän verloren."

amw

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