"... dann kannst du mich einliefern": Dörings Team macht es unnötig spannend

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Durch den 3:1-Sieg gegen Ulm darf sich der SV Wehen Wiesbaden erster Tabellenführer der neuen Drittliga-Saison nennen. Dabei wäre es in der Schlussphase beinahe noch einmal knapp geworden mit dem wohlverdienten Sieg der Hessen.

 Nils Döring und sein Trainerteam.

Erleichtert: Nils Döring und sein Trainerteam. IMAGO/Jan Huebner

"Ich glaube, wir hätten es uns einfacher machen können", musste Fatih Kaya bei MagentaSport zugeben. Am Ende stand ein 3:1-Sieg für den SV Wehen Wiesbaden, ein verdienter noch dazu, doch beinahe hätte der SVWW die drei Punkte zum Auftakt gegen den SSV Ulm 1846 Fußball noch verspielt. Unter anderem deshalb, weil Kaya - mit 20 Toren im Vorjahr Gewinner der kicker-Torjägerkanone - zahlreiche Gelegenheiten ausließ, den Sieg frühzeitig unter Dach und Fach zu bringen.

Dabei lief für die Wehener alles nach Plan, auf das 1:0 nach gut einer halben Stunde ließen die Hessen keine 30 Sekunden nach Wiederanpfiff das 2:0 durch ihren Kapitän folgen. Dass der später aber kritische Töne anschlug, lag an den nun folgenden Minuten, in denen die Gastgeber ihre vielen Chancen auf die Vorentscheidung teils fahrlässig vergaben. "Ich muss hier mit vier, fünf Toren rausgehen, das ist mein Anspruch, das ist meine Aufgabe", ärgerte sich Kaya, der obendrein seinen Anteil daran hat, dass die Spatzen in der Schlussphase noch einmal Hoffnung schöpfen konnten.

Bei einem schon überstanden geglaubten Angriff der Ulmer leisteten sich Kaya und der kurz zuvor erst eingewechselte Nikolas Agrafiotis eine "Unstimmigkeit", die Jan Boller aus dem Nichts zum Anschluss nutzte. Weil Kaya drei Minuten später die Chance ausließ, einen Handelfmeter zur Wiederherstellung des alten Abstands zu nutzen, blieb es in der elfminütigen Nachspielzeit ein heißer Tanz mit dem Zweitliga-Absteiger. Dem bereitete Agrafiotis erst nach zehn absolvierten Minuten mit seinem Joker-Tor ein Ende. "Wir haben gewonnen, das steht im Vordergrund", war Kaya erleichtert und verzieh sich dabei auch selbst: "Ich weiß, dass es mein erstes Spiel ist, dass ich erst reinkommen muss."

Döring muss "in den Krümeln" suchen

Und auch Nils Döring machte seinem Knipser keinen Vorwurf. "Das passiert mal, das Glück gehört den Tüchtigen", so der Trainer. "Er hätte heute einen großen Schritt für die neue Torjägerkanone machen können. Aber wir haben gewonnen, er hat trotzdem sein Tor gemacht. Kein Vorwurf, weitermachen!" Dennoch merkte Döring mit einem Augenzwinkern an: "Wenn die Jungs das nach 37 Spielen immer noch machen, dann kannst du mich einliefern ..."

Insgesamt sah Döring einen "verdienten Sieg", er müsse schon "in den Krümeln" suchen, um seiner Mannschaft etwas vorzuwerfen.  "Die Jungs haben geil performt. Darauf können wir stolz sein." Weiter geht es für den 45-Jährigen und seine Mannschaft, die durch den Sieg an die Tabellenspitze sprang, am kommenden Samstag  (16.30 Uhr, LIVE! bei kicker) beim SC Verl, ehe vor dem Erstrundenspiel im DFB-Pokal gegen den FC Bayern Ende August noch Rot-Weiß Essen an der Berliner Straße gastiert.

kmx

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