Ukrainekrieg: Warum sich Trump und Putin erst mal nicht in Budapest treffen

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Der Ukrainegipfel ist vorerst abgesagt. Welche Rolle spielen Russlands Forderungen? Und: Der Reservistenverband rechnet im Kriegsfall mit 1.000 toten Soldaten täglich.

22. Oktober 2025, 17:11 Uhr

Das geplante Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin, bei dem weitere Gespräche über ein mögliches Ende des Ukrainekriegs geführt werden sollten, findet nun doch nicht statt. Trump sagte, er wolle "keine Zeit verschwenden" und werde "sehen, was passiert". Auch die Außenminister beider Länder treffen sich vorerst nicht. Die Washington Post berichtete, Trump sei über die russischen Bedingungen für einen Waffenstillstand verärgert. Ursprünglich war ein zeitnahes Treffen von Trump und Putin im ungarischen Budapest geplant gewesen. Wieso ist das Treffen geplatzt? Und beharrt Putin auf seinen Maximalforderungen? Diese und weitere Fragen beantwortet Maxim Kireev, Politikredakteur der ZEIT und Experte für Osteuropa.

Der Präsident des Reservistenverbands der Bundeswehr, Patrick Sensburg, geht im Kriegsfall von etwa 1.000 getöteten oder verwundeten Soldaten aus. Gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland sagte der CDU-Politiker: "Das klingt jetzt brutal, ich weiß: Aber nach Berechnungen der Bundeswehr werden im Kriegsfall pro Tag 1.000 Soldaten an der Front sterben oder so schwer verwundet sein, dass sie nicht mehr kämpfen können." Diese müssten dann durch Reservisten ersetzt werden, von denen es aktuell aber viel zu wenig gebe. Sensburg spricht sich daher für eine Wehrpflicht aus. Die aktuell diskutierte Wehrpflicht per Losverfahren sieht er kritisch.

Das Europäische Parlament hat den Sacharow-Preis für Menschenrechte dieses Jahr an zwei inhaftierte Journalisten aus Osteuropa verliehen. Der polnisch-belarussische Journalist Andrzej Poczobut ist seit 2023 in Belarus in Haft, er hatte unter anderem 2020 über die Massenproteste gegen Machthaber Alexander Lukaschenko berichtet. Die georgische Journalistin Msia Amaghlobeli sitzt wiederum in Georgien im Gefängnis. Sie gilt wegen ihrer Recherchen zur Verwendung öffentlicher Gelder und zum Amtsmissbrauch als Symbol des Widerstands gegen die prorussische Regierung.

Außerdem im Update: Der Internationale Gerichtshof (IGH) hat Israel dazu aufgerufen, die grundlegende Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu gewährleisten. Israel sei verpflichtet, Hilfsmaßnahmen der Vereinten Nationen und ihrer Einrichtungen zuzulassen und zu erleichtern, sagte IGH-Präsident Yuji Iwasawa.

Und sonst so? Update zum Kunstraub im Pariser Louvre

Moderation und Produktion: Helena Schmidt

Redaktion: Rita Lauter und Jannis Carmesin

Mitarbeit: Benjamin Probst

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