Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die europäischen Verbündeten aufgefordert, die Ukraine mit Langstreckenwaffen zu beliefern. »Ich fordere Sie dringend auf, alles zu unterstützen, was der Ukraine dabei hilft, solche Fähigkeiten zu erlangen – denn das macht für Russland einen großen Unterschied«, sagte er beim EU-Gipfel an die Adresse der Staats- und Regierungschefs. »Diese Langstreckenwaffen gibt es nicht nur in den USA – auch einige europäische Länder verfügen über sie, darunter Tomahawks.«
Selenskyj verwies darauf, wie nervös Putin geworden sei, als die Debatte über die Tomahawks losgegangen sei. »Er weiß, dass Langstreckenwaffen wirklich den Verlauf des Krieges verändern können«, sagte er in Brüssel.
Der ukrainische Präsident warb auch für eine schnelle Einigung auf die Nutzung des in der EU eingefrorenen russischen Vermögens für die Unterstützung der Ukraine. »Ich bitte Sie, so schnell wie möglich darüber zu entscheiden. Russisches Vermögen sollte vollständig für die Verteidigung gegen die russische Aggression genutzt werden.«
Ziel sei es, die Ukraine dazu zu bewegen, ihre gelockerten Ausreisebestimmungen wieder zu verschärfen. »Unsere Solidarität bleibt, doch sie braucht klare Regeln und Verantwortung auf beiden Seiten. Wenn es nicht freiwillig geht, dann muss auf EU-Ebene die sogenannte Massenzustrom-Richtlinie eingeschränkt werden.«
In Deutschland hatte die Zahl ukrainischer Schutzsuchender zuletzt zugenommen. Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, stieg die Zahl der eingereisten jungen Ukrainer im Alter von 18 bis 22 Jahren von 19 pro Woche Mitte August auf über tausend Mitte September an. Im Oktober wuchsen die Zahlen noch weiter: Hier waren es zuletzt 1400 bis fast 1800 pro Woche. Die Ukraine hatte die Ausreiseregeln Ende August geändert. Männer im Alter von 18 bis 22 Jahren können das Land nun wieder verlassen.

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