Die Regierungsumbildung ist damit nicht abgeschlossen. Für den Nachmittag werden die Abstimmungen für den neuen Verteidigungs- und Außenminister und die übrigen Kabinettsmitglieder erwartet. Außenminister Andrij Sybiha soll seinen Posten behalten. Neuer Verteidigungsminister soll Ex-Regierungschef Denys Schmyhal werden.
Die 39-jährige Swyrydenko hatte vorher seit 2021 als Vizeregierungschefin und Wirtschaftsministerin unter Schmyhal gearbeitet. Die Ökonomin aus dem nordostukrainischen Tschernihiw gilt als Vertraute des Präsidentenbürochefs Andrij Jermak.
Russland übergibt 1000 Leichen an Ukraine
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. Zuletzt verkündete der Kreml weitere Erfolge an der Front. Zudem hat Moskau erneut die Leichen von tausend ukrainischen Soldaten an die Ukraine übergeben. Russland wiederum habe die Leichen von 19 russischen Soldaten von der ukrainischen Seite erhalten, teilte der russische Verhandlungsführer Wladimir Medinski im Onlinedienst Telegram mit. Der Austausch von Gefangenen und Leichen war bei Gesprächen zwischen beiden Seiten in Istanbul vereinbart worden.
Nach den in Istanbul getroffenen Vereinbarungen seien weitere tausend Leichen ukrainischer Soldaten an Kyjiw übergeben worden, erklärte Medinski. Er veröffentlichte Bilder von Menschen in medizinischen Anzügen, wie sie weiße Leichensäcke aus Kühllastwagen zogen.
Während des Konflikts hat es bereits mehrfach Gefangenenaustausche und Übergaben von Leichen gegeben. Der Austausch von Kriegsgefangenen und die Rückgabe getöteter Soldaten war das einzige konkrete Ergebnis der bisher zwei Waffenruhe-Gesprächen zwischen der Ukraine und Russland im Mai und im Juni in Istanbul.
Trotz des Drucks von US-Präsident Donald Trump geht der Kreml bislang nicht auf die Forderungen nach einer Waffenruhe ein. Bei den Gesprächen im vergangenen Monat hatte Moskau die Ukraine aufgefordert, mehr Landesteile an Russland abzutreten und nicht mehr auf westliche Militärhilfen zurückzugreifen. Kyjiw wies die Forderungen als inakzeptabel zurück und stellte den Sinn weiterer Verhandlungen infrage, falls Moskau nicht zu Zugeständnissen bereit sei.