Die scheidende US-Regierung von Präsident Joe Biden hat sich für eine Herabsetzung des Mindesalters für die Mobilisierung zum Wehrdienst in der Ukraine von 25 auf 18 Jahren ausgesprochen. Ein hochrangiger Regierungsbeamter erklärte am Mittwoch, dass die Ukraine vor einem »existenziellen« Rekrutierungsproblem stehe. »Die einfache Wahrheit ist, dass die Ukraine derzeit nicht genügend Soldaten mobilisiert oder ausbildet, um ihre Verluste auf dem Schlachtfeld zu ersetzen und gleichzeitig mit Russlands wachsendem Militär Schritt zu halten«, sagte der Beamte unter Bedingung der Anonymität.
Das Weiße Haus stellte später klar, dass die massiven US-Militärhilfen für die Ukraine nicht von einer Änderung des Mindestalters abhängig gemacht würden. »Wir werden der Ukraine auf jeden Fall weiterhin Waffen und Ausrüstung schicken. Wir wissen, dass das lebenswichtig ist«, erklärte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates in Washington, John Kirby. Dasselbe gelte aber auch für die Bemannung.
Die USA seien der Auffassung, dass Kräfte das »Wichtigste« seien, was die Ukraine brauche, fuhr Kirby fort. »Daher sind wir auch bereit, unsere Ausbildungskapazitäten zu erhöhen, wenn sie geeignete Maßnahmen ergreifen, um ihre Reihen aufzufüllen.«
Russland hat seine Truppen unlängst mit fremder Hilfe verstärkt: Im Tausch für russische Flugabwehrsysteme stellt Nordkorea geschätzte 12.000 Soldaten – unter anderem für den Einsatz bei der Gegenoffensive in der russischen Region Kursk.
Nach Angaben des US-Außenministeriums sind die nordkoreanischen Enheiten an der Seite russischer Soldaten inzwischen an »Kampfhandlungen« beteiligt.