»Unser Ziel ist es, den Anteil ukrainischer Waffen innerhalb der ersten sechs Monate der neuen Regierung auf 50 Prozent zu bringen, indem wir unsere heimische Produktion ausbauen«, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. »Ich bin zuversichtlich, dass dies erreichbar ist, wenn auch nicht einfach.«
Auch die Ukraine griff erneut mit Drohnen an. Der Militärgouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, berichtete vom Abwurf einer 500-Kilogramm-Bombe über dem belebten Stadtzentrum von Dobropillja.«The Kyiv Independent» meldete unter Berufung auf Filaschkin, Ziel sei ein Einkaufszentrum im Herzen der Stadt gewesen. Dutzende Menschen seien verletzt worden. Zahlreiche Geschäfte und Hunderte Wohnungen seien beschädigt worden.
Der ukrainische Präsident Selenskyj schrieb kurz nach der Attacke auf der Plattform X von «entsetzlichem, dummem russischem Terror» und dem «Versuch, so viele Menschen wie möglich zu töten».
Die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen verläuft nur etwa 15 Kilometer von der Stadtgrenze entfernt. Vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 lebten fast 30.000 Menschen in der Stadt. Ukrainische Medien berichteten zudem von einem Drohnenangriff mit Verletzten im Süden in der Stadt Nikopol.
Russland meldet massive Drohnenangriffe
Auch Russland meldete seit dem Abend massive Drohnenangriffe durch die Ukraine. In der westrussischen Grenzregion Belgorod wurden eine Frau und ein Mann getötet, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf den dortigen Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow berichtete. Er sprach von Verletzten und beschädigten Häusern und teilte zudem ein Video einer russischen Abfangdrohne bei der Abwehr einer ukrainischen Drohne.
In der westrussischen Stadt Woronesch seien drei Minderjährige beim Einschlag von Trümmerteilen zuvor abgeschossener Drohnen in ein mehrstöckiges Haus verletzt worden, meldete Tass unter Berufung auf den Gouverneur Alexander Gussew. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin berichtete laut der Agentur auf Telegram, dass in der Nacht drei Drohnen, die sich auf die Hauptstadt zubewegten, abgewehrt werden konnten.
Angaben des russischen Verteidigungsministeriums vom Abend zufolge waren Dutzende Drohnen über den Gebieten Belgorod, Brjansk und Lipezk abgefangen worden.
Die Ukraine setzt bei der Verteidigung gegen die russische Invasion auch weitreichende Drohnen gegen das russische Hinterland ein. Die Schäden und die Zahl der Opfer stehen aber in keinem Verhältnis zu den von Moskau im Nachbarland angerichteten Zerstörungen.