Überraschungsaufsteiger und DFB-Pokal-Teilnehmer: Lotte blickt auf eine "grandiose Saison"

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Trotz der Niederlage im Finale des Westfalenpokals gegen Arminia Bielefeld dürfen die Sportfreunde Lotte in der kommenden Saison im DFB-Pokal antreten. Der Kampf auf der Alm war dabei nur einer von vielen Höhepunkten in einer insgesamt sehr erfolgreichen Saison.

Schon nach dem Sieg im Pokal-Halbfinale gegen den SV Rödinghausen feierten die Sportfreunde die Teilnahme am DFB-Pokal.

Schon nach dem Sieg im Pokal-Halbfinale gegen den SV Rödinghausen feierten die Sportfreunde die Teilnahme am DFB-Pokal. IMAGO/Noah Wedel

Zum Abschluss einer herausragenden Saison verpassten die Sportfreunde Lotte nur knapp die "Krönung". Das Team vom Lotter Kreuz, das die erste Saison in der Regionalliga West nach dem Wiederaufstieg direkt auf Platz 3 abgeschlossen hatte, bot dem DFB-Pokalfinalisten und künftigen Zweitligisten Arminia Bielefeld vor 23.157 Fans im Endspiel um den Westfalenpokal trotz der 0:2-Niederlage auf der "Alm" einen großen Kampf.

"Die Enttäuschung über die Niederlage ist nicht von der Hand zu weisen", sagt Cheftrainer Fabian Lübbers, der bei den Sportfreunden in Doppelfunktion auch als Sportlicher Leiter tätig ist und sich im Urlaub auf Rhodos vom Stress der langen Saison erholt."Denke ich nur an unsere Großchancen von Marc Heider und Mats Facklam, die jeweils am starken Bielefelder Torhüter Jonas Kersken im Eins-gegen-Eins scheiterten, wäre eine Überraschung möglich gewesen", ergänzt Lübbers. "Am Ende war das Finale vor dieser Kulisse dennoch das i-Tüpfelchen einer grandiosen Saison."

DFB-Pokal-Ticket sicher - Traumlos Schalke 04

Die Niederlage lässt sich auch deshalb verschmerzen, da sowohl Lotte als auch Arminia Bielefeld bereits vor dem Anpfiff für die erste Runde des DFB-Pokals qualifiziert waren. Mit großer Vorfreude blickt der Viertligist nun auf die Auslosung, die am Sonntag, 15. Juni, aus dem Deutschen Fußballmuseum in Dortmund live im ZDF übertragen wird.

"Ich werde diesmal aber nicht nach Dortmund fahren, denn ich bin ein wenig abergläubisch", verrät Fabian Lübbers, der die Auslosung mit seinem Trainerteam am Fernseher verfolgen wird. "Als ich zuletzt vor Ort war, ist uns zum zweiten Mal nacheinander der Karlsruher SC zugelost worden, das brauche ich kein drittes Mal. Ich bin S04-Fan, habe dort gespielt und auch zwei Jahre als Trainer gearbeitet. Von daher wäre der FC Schalke 04 mein Traumlos."

Kaderplanung schreitet voran - Heider macht weiter

Personell laufen die Planungen für die neue Saison bereits auf Hochtouren. Insgesamt zehn Spieler werden den Verein verlassen. Nicht dabei ist Angreifer Heider (39), der in seiner Rollte als spielender Co-Trainer insgesamt 16 Treffer für die Sportfreunde erzielte. Der Routinier hat seinen Vertrag bereits für eine weitere Spielzeit verlängert und damit bis zu seinem 40. Geburtstag im Mai 2026 für die Sportfreunde auf Torejagd gehen wird.

Neu im Team sind bislang Mittelstürmer Moussa Doumbouya (27/zuletzt Rot-Weiss Essen), Rechtsverteidiger Jonas Kehl (24/SpVgg Bayreuth), Mittelfeldspieler Dino Bajric (29), Linksverteidiger Jonathan Riemer (24/beide SV Rödinghausen), Flügelstürmer Diamant Berisha (24/Rot-Weiß Oberhausen), Defensivspieler Fabian Rüth (23/BSG Chemie Leipzig), Mittelfeldspieler David Pabon (SC Herford), Abwehrspieler Luca Kerkemeyer (23/SC Wiedenbrück), Angreifer Shkrep Stublla (BSV Schwarz-Weiß Rehden), Mittelfeldspieler Ben Klefisch (22) und Offensivspieler Nazzareno Ciccarelli (28/beide KFC Uerdingen 05). Damit gibt es nur noch wenig Bedarf. "Wir sind noch auf der Suche nach einem gestandenen Innenverteidiger, der spätestens zur ersten Trainingseinheit am 16. Juni da sein soll", verrät Lübbers.

Das Rennen um den ersten Platz wird aus meiner Sicht in der neuen Saison breit gefächert sein.

Im Hinblick auf die Ziele für die kommende Spielzeit gibt sich der Lotter Trainer vorsichtig optimistisch. Mit 52 Punkten und Platz 3 in der Abschlusstabelle kann der Aufsteiger auf eine herausragende Saison zurückblicken. Sogar die Vizemeisterschaft war möglich, wären nicht die zwölf Punkte aus den Spielen gegen den KFC Uerdingen 05 und Türkspor Dortmund aufgrund der Rückzüge abgezogen worden.

Neue Liga-Kräfteverhältnisse bringen Hoffnung

"In der kommenden Saison hat man nicht mehr - wie in den Jahren zuvor mit dem MSV Duisburg, Alemannia Aachen, Preußen Münster oder Rot-Weiss Essen - eine Mannschaft in der Liga, die das Feld dominieren wird, auch wenn Borussia Dortmund II von oben kommt", sagt Lübbers. "Das Rennen um den ersten Platz wird aus meiner Sicht in der neuen Saison breit gefächert sein. Wir wollen uns möglichst weiter verbessern, im Verbandspokal wieder so weit wie möglich kommen und möglichst zum dritten Mal in Folge in den DFB-Pokal einziehen."

Im holländischen Delden will Lübbers im Kurztrainingslager vom 25. bis 29. Juni seinem Team den Feinschliff für eine erfolgreiche Spielzeit geben. Zum Abschluss (29. Juni) wurde bereits ein Testspiel gegen den niederländischen Pokalsieger Go Ahead Eagles Deventer vereinbart. Nach der Rückkehr ans Lotter Kreuz überprüfen die Sportfreunde beim niederländischen Zweitligisten FC Emmen (5. Juli), gegen die Nord-Regionalligisten SV Werder Bremen II (9. Juli) und SV Meppen (12. Juli) und den Westfalen-Oberligisten SV Lippstadt 08 (15. Juli) die Form. Die Generalprobe vor dem Ligastart findet am Freitag, 18. Juli, beim Nord-Regionalligisten und DFB-Pokal-Teilnehmer TuS Blau-Weiß Lohne statt.

Peter Haidinger

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