Türkei: Mehr als 50 Festnahmen bei illegaler Pride-Parade in Istanbul

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LGBTQ+-Paraden sind in der Türkei seit Jahren verboten. Veranstaltern zufolge wurden bei einer nicht genehmigten Versammlung 54 Menschen verhaftet, darunter Journalisten.

30. Juni 2025, 5:54 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AP,

 Menschen werden von Polizeibeamten festgehalten, als sie versuchen, sich während des jährlichen LGBTQ+ Pride Marsches zu versammeln.
Menschen werden von Polizeibeamten festgehalten, als sie versuchen, sich während des jährlichen LGBTQ+ Pride Marsches zu versammeln. © Dilara Acikgoz/​AP/​dpa

Die türkische Polizei hat mehr als 50 Menschen festgenommen, die am Sonntag für die Rechte sexueller Minderheiten durch Istanbul gezogen sind. Der Chefredakteur der LGBTQ+-Rechtsorganisation und der Zeitschrift "Kaos GL", Yildiz Tar, schrieb auf X, dass 54 Personen bei der unerlaubt stattfindenden Istanbuler Pride-Parade festgenommen wurden, darunter sechs Rechtsanwälte. Am Sonntagabend waren den Informationen zufolge sieben von ihnen wieder freigelassen worden, 47 befanden sich weiterhin in Gewahrsam. Die Konföderation der progressiven Gewerkschaften der Türkei (DISK) gab bekannt, dass sich unter den Festgenommenen mindestens drei Journalisten befinden.

Die Istanbul Pride, die einst Zehntausende von Teilnehmern zählte, ist seit zehn Jahren verboten und wird regelmäßig durch Polizeieinsätze aufgelöst. Und auch in diesem Jahr gelang den Veranstaltern keine größere Ansammlung. Die Organisatoren mussten den Veranstaltungsort mehrmals wechseln.

"Das Palastregime wird nicht an der Macht bleiben können, wenn es die LGBTQ-Gemeinschaft dämonisiert", sagte die Abgeordnete der Partei für Gleichheit und Demokratie (DEM), Kezban Konukcu, mit Blick auf die türkische Regierungspartei AKP, die das Verbot für der Parade 2015 erlassen hat.

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