Südkoreanische Forscher entwickeln ein Verfahren weiter, das Bildschirme in Lautsprecher verwandelt. Dabei versetzen Piezoelemente ein OLED-Display in Schwingungen. Ein in mehrere Segmente mit je einem Piezoelement aufgeteilter Rahmen auf der Rückseite des Panels verhindert die Ausbreitung der Vibration auf den Rest des Bildschirms und verbessert laut der Forschungsarbeit dadurch den Klang.
Steuert man die einzelnen Segmente gezielt an, lässt sich eine ortsgenaue Tonwiedergabe erreichen: Das Zwitschern eines Vogels kommt von dem Teil des Bildschirms, in dem der Vogel zu sehen ist. Im Gegensatz zu einem Surround-System aus mehreren im Raum verteilten Lautsprechern käme der Ton dann aber nur aus der Richtung des Bildschirms.
Die Forscher haben die Tauglichkeit verschiedener Rahmenmaterialien und -geometrien an einem 13-Zoll-großen OLED-Panel untersucht, wobei Stahlkonstruktionen laut ihrer Arbeit besser abschnitten als Polycarbonat. Auch eine massivere Bauweise habe sich als vorteilhaft erwiesen.
Wie neu ist das?
Die Idee, einen Bildschirm durch Vibrationen in einen Lautsprecher zu verwandeln, ist nicht neu. Unter anderem Sony, LG und Continental arbeiten bereits länger an diesem Konzept. Einige Sony-Fernseher mit dieser Technik sind schon länger im Handel erhältlich. Inwiefern sich die Erkenntnisse aus der Forschungsarbeit wirklich als deutlicher Fortschritt erweisen, bleibt abzuwarten.
Ob der Ansatz der südkoreanischen Forscher auch besonders tiefe Töne hervorbringen kann, hängt von der Implementierung ab. Von Vorteil sind größere Bildschirmflächen, stärkere Amplituden der Schwingung sowie ein ausreichend großes Gehäuse, was das Gerät wiederum wuchtiger machen würde.
Bei den Fernsehgeräten von Sony, das die Technik „Acoustic Surface Audio“ nennt, wird das schwingende Panel durch Subwoofer unterstützt. Dem Gefühl, dass der Klang direkt aus dem Bild kommt, tut das keinen Abbruch, denn im Gegensatz zu hohen Frequenzen können Menschen die Richtung, aus der der Bass kommt, schwer einschätzen.
(geb)
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