Thailand: Regierungskrise in Bangkok

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Nicht einmal ein Jahr nach dem Amtsantritt von Thailands Regierungschefin Paetongtarn Shinawatra steckt das Königreich in einer schweren Regierungskrise: Das Verfassungsgericht des Landes suspendierte die 38-Jährige vorübergehend von ihrem Amt. Es nahm damit eine Petition von 36 Senatoren an, die der Politikerin schwerwiegende Verstöße gegen ethische Grundsätze vorwerfen.Die Suspendierung soll so lange gelten, bis das Gericht zu einer endgültigen Einschätzung kommt, ob Paetongtarn sich verfassungswidrig verhalten hat, berichtete die Zeitung Bangkok Post. Die Regierungschefin war zuletzt wegen einer geleakten Audio-Aufnahme eines Telefonats mit dem kambodschanischen Ex-Langzeitherrscher und heutigen Senatspräsidenten Hun Sen zunehmend unter Druck geraten. Am Wochenende hatten Tausende Kritiker in Bangkok demonstriert und ihren Rücktritt gefordert. Viele Protestierende gehören der konservativen „Gelbhemden-Bewegung“ an, die mit ihrer gelben Kleidung - der Symbolfarbe des thailändischen Königs - ihre Loyalität zur Monarchie ausdrücken. Sie waren einst schon gegen Paetongtarns Vater Thaksin Shinawatra und dessen Schwester Yingluck Shinawatra erfolgreich auf die Straße gegangen. Beide waren früher ebenfalls Regierungschefs und wurden 2006 beziehungsweise 2014 nach Massenprotesten bei Militärputschen gestürzt. In der derzeitigen Krise soll nun Vizeregierungschef Suriya Jungrungruangkit Berichten zufolge vorübergehend die Amtsgeschäfte übernehmen.

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