Die Lage zwischen Thailand und Kambodscha spitzt sich weiter zu. Die thailändischen Behörden verkündeten am Montag (Ortszeit), die Grenzübergänge zu dem Nachbarland zu schließen. So werden etwa Touristen daran gehindert, nach Kambodscha einzureisen.
Die thailändische Premierministerin Paetongtarn Shinawatra kündigte stärkere Kontrollen an den Landesgrenzen an. Die Armee erklärte später am selben Tag, dass sie – mit Ausnahmen etwa für Studierende oder Patienten – alle Grenzübertritte stoppen werde. Touristinnen und Touristen können somit nicht mehr über den beliebten Grenzübergang Aranyaprathet-Poipet nach Kambodscha einreisen.
Seit mehr als hundert Jahren streiten Thailand und Kambodscha über den exakten Verlauf ihrer 817 Kilometer langen Landesgrenze. Wiederholt kommt es auch heute noch zu Zwischenfällen. In diesem Jahr eskalierte der Konflikt zwischen den Nationen, am 28. Mai töteten thailändische Soldaten im Grenzgebiet einen kambodschanischen Militär.
Kambodscha verbot daraufhin Importe etwa von Lebensmitteln, aber auch von Strom und Kraftstoff aus Thailand. Paetongtarn erklärte am Montag, Thailand erwäge Exportverbote in das Nachbarland. Sie argumentierte mit Betrugsmaschen und Cyberkriminalität in Südostasien ; bereits Anfang des Jahres hatte Thailand entsprechende Maßnahmen gegen das ebenfalls benachbarte Myanmar ergriffen.