Rund 1,5 Millionen Österreicherinnen und Österreicher arbeiten in Teilzeit. Bei erwerbstätigen Frauen liegt der Anteil bei mehr als 50 Prozent, bei Männern knapp über 13 Prozent. Damit gehört die Alpenrepublik europaweit zu den Spitzenreitern. Nur in den Niederlanden arbeiten noch mehr Menschen in Teilzeit. Kritiker fürchten, dass die hohe Quote Österreichs ohnehin schon angeschlagene Wirtschaftsleistung dämpft und die leeren Staatskassen weiter belastet.
Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer von der konservativen ÖVP hat deshalb zuletzt höhere Sozialversicherungsbeiträge für bestimmte Teilzeitarbeitende in den Raum gestellt. Seiner Meinung nach sollen all jene mehr einzahlen, die »freiwillig« nicht Vollzeit arbeiten. Auch die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl Leitner von der ÖVP kritisiert die »Lifestyle-Teilzeit« und fordert Maßnahmen, um mehr Menschen in Vollzeitarbeit zu bringen.
Woran aber liegt es, dass Teilzeitarbeit in Österreich so beliebt ist? Und welche Maßnahmen sind tatsächlich sinnvoll, um mehr Menschen in Vollzeit zu bringen? Darüber sprechen wir in dieser Folge von Inside Austria mit zwei Gästen: Carmen Treml vom wirtschaftsliberalen Thinktank Agenda Austria forscht zu Bildung und Arbeitsmarkt, Eva Eberhartinger von der WU Wien ist Expertin auf dem Gebiet der Steuerpolitik. Sie erklären, ob die Österreicherinnen und Österreicher tatsächlich zu faul für Vollzeitarbeit sind und warum Steuerreformen dabei helfen könnten, die Quote zu verändern.
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