Noch vor wenigen Tagen wollte das ukrainische Parlament der Anti-Korruptions-Behörde ihre Autonomie entziehen. Nun haben Ermittler bedeutende Festnahmen verkündet.
2. August 2025, 22:01 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP, jfw
Nach eigenen Angaben haben Ermittler der ukrainischen Anti-Korruptions-Behörden mehrere Politiker festgenommen. Diese sollen an einem "großangelegten Korruptionssystem" im Rüstungssektor beteiligt gewesen sein. Die Beschuldigten sollen Preise für Rüstungsgüter wie Drohnenteile in die Höhe getrieben haben, um später 30 Prozent der Vertragssumme privat abzuzweigen.
Unter den Verdächtigen befinden sich demnach ein Abgeordneter, mehrere Leiter von Bezirks- und Stadtverwaltungen, Angehörige der Nationalgarde und Manager von Rüstungsfirmen. Das Anti-Korruptions-Büro veranlasste vier Festnahmen, teilte aber keine Namen mit. Laut Innenministerium wurden die verdächtigen Angehörigen der Nationalgarde vom Dienst suspendiert.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankte sich bei der zuständigen Behörde für die Ermittlungsarbeit. "Es ist wichtig, dass die Anti-Korruptions-Institutionen unabhängig arbeiten und das am Donnerstag verabschiedete Gesetz garantiert ihnen alle notwendigen Instrumente für einen echten Kampf gegen die Korruption."
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