Syrien: Zwei Millionen Rückkehrer trotz anhaltender Gefahr

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Trotz der weiterhin gefährlichen Sicherheitslage in Syrien sind etliche Syrer inzwischen wieder in ihr Herkunftsland zurückgekehrt. »Mehr als zwei Millionen syrische Geflüchtete und Vertriebene sind seit Dezember wieder zu Hause«, erklärte Filippo Grandi, Chef des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR), während eines Besuchs im Nachbarland Libanon auf der Plattform X.

Die hohe Zahl der Rückkehrer sei »ein Zeichen der Hoffnung inmitten zunehmender regionaler Spannungen«, ergänzte Grandi, der am Freitag nach Syrien weiterreisen will. Es zeige, »dass wir politische Lösungen brauchen – und nicht eine weitere Welle der Instabilität und Vertreibung«, betonte er.

Bei seinem Treffen mit dem libanesischen Präsidenten Joseph Aoun habe man darüber diskutiert, wie die Möglichkeiten zur Rückkehr der geflüchteten Syrer in ihr Heimatland verbessert werden können, schrieb Grandi in einem weiteren Post auf X. 

Der Bürgerkrieg in Syrien hatte 2011 begonnen, nachdem Assad Proteste gegen die Regierung gewaltsam niederschlagen ließ. Die Hälfte der Bevölkerung des Landes wurde innerhalb Syriens oder ins Ausland vertrieben. Am 8. Dezember vergangenen Jahres stürzten Islamisten unter Führung der HTS-Miliz die Regierung um den Diktator Baschar al-Assad und übernahmen die Macht in dem Land.

Das UNHCR hatte kürzlich geschätzt, dass bis Ende 2025 bis zu 1,5 Millionen ins Ausland geflohene Syrer und zwei Millionen Binnenvertriebene nach Hause zurückgekehrt sein werden.

1,5 Millionen geflohene Syrer allein im Libanon

Im Libanon, der rund 1,5 Millionen Syrer aufgenommen hat, hat die Regierung einen Plan zur schrittweisen Rückkehr von Flüchtlingen nach Syrien ausgearbeitet. Sie rechnete nach einer Aussage von Vize-Regierungschef Tarek Mitri Anfang dieses Monats damit, dass bis September bis zu 300.000 Syrer aus dem Libanon in ihre Heimat zurückkehren. Der Plan sieht vor, dass jeder zurückkehrende Flüchtling 100 Dollar erhält und versprechen muss, nicht als Asylsuchender in den Libanon zurückzukommen.

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