Israel-Iran-Krieg: Donald Trump will binnen zwei Wochen über Kriegseintritt entscheiden

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Der US-Präsident will in den nächsten zwei Wochen über eine US-Beteiligung am Israel-Iran-Krieg entscheiden. Ausschlaggebend sei die Verhandlungsbereitschaft des Iran.

19. Juni 2025, 21:11 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters, dpa,

 Donald Trump hat angekündigt, dass er in den kommenden zwei Wochen über eine US-Beteiligung am israelischen Krieg gegen den Iran entscheiden wird.
Donald Trump hat angekündigt, dass er in den kommenden zwei Wochen über eine US-Beteiligung am israelischen Krieg gegen den Iran entscheiden wird. © Saul Loeb/​AFP/​Getty Images

US-Präsident Donald Trump will innerhalb der nächsten zwei Wochen über eine mögliche US-Beteiligung am Krieg zwischen Israel und dem Iran entscheiden. Das teilte Regierungssprecherin Karoline Leavitt mit, die eine Nachricht von Trump verlas.

"Angesichts der Tatsache, dass es eine erhebliche Chance auf Verhandlungen mit dem Iran gibt, die möglicherweise stattfinden oder auch nicht, werde ich meine Entscheidung (...) innerhalb der nächsten zwei Wochen treffen", hieß es in der Nachricht von Trump. 

Zwar strebe der Präsident eine diplomatische Lösung an, sagte Leavitt. Seine oberste Priorität sei es jedoch, zu verhindern, dass der Iran Atomwaffen entwickle. Stellungnahmen aus dem Iran oder Israel lagen zunächst nicht vor. 

Direkte Telefonate zwischen USA und Iran

Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters kam es zuletzt zu Telefonaten zwischen hochrangigen Vertretern der USA und Irans. Trump hatte in den vergangenen Tagen eine vollständige Kapitulation der iranischen Regierung verlangt. 

Israel hatte den Krieg am 13. Juni mit einem großflächigen Angriff auf den Iran begonnen. Ziel sind nach israelischen Angaben insbesondere mehrere nukleare Angaben – es wurde jedoch auch hochrangiges Personal der iranischen Revolutionsgarden sowie der Armee getötet. Nach iranischen Angaben wurden dabei mehr als 200 Menschen getötet, die Mehrheit darunter Zivilistinnen und Zivilisten. Gespräche über ein Atomabkommen mit den USA hat der Iran daraufhin abgesagt.

Während Israel sein militärisches Vorgehen mit dem Recht auf Selbstverteidigung nach Artikel 51 der UN-Charta begründet, gilt der Angriff dennoch als völkerrechtswidrig. Ein präventiver Erstschlag wäre dann zulässig gewesen, wenn ein iranischer Angriff unmittelbar bevorgestanden hätte – und nicht mit anderen Mitteln abgewehrt hätte können. Auch die iranischen Gegenschläge sind jedoch mutmaßlich ein Bruch des Völkerrechts, weil auch zivile Einrichtungen angegriffen wurden. Nach Angaben der Regierung wurden in Israel bislang zwei Dutzend Zivilistinnen und Zivilisten durch iranischen Beschuss getötet.

Bunkerbrechende Bomben

Ein Eingreifen der USA könnte den Konflikt grundlegend verändern: Nur das US-Militär verfügt über bunkerbrechende Bomben, die tiefgelegene Ziele wie den unterirdischen Atomanlagenkomplex in Fordo treffen könnten – ein zentrales Ziel der israelischen Streitkräfte. Derzeit beschränkt sich die militärische Unterstützung der USA laut Regierung auf die Verteidigung Israels.

Trump hatte in der Vergangenheit wiederholt versprochen, keine neuen Kriege zu beginnen. Dennoch wurde in US-Medien zuletzt über einen möglichen Luftschlag gegen iranische Atomanlagen spekuliert – womöglich schon am kommenden Wochenende. Leavitt sagte, Trump werde nicht zögern, "Stärke zu zeigen, wenn es nötig ist".

Treffen europäischer Außenminister mit dem Iran geplant

Für den morgigen Freitag ist ein Treffen der Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens mit dem iranischen Außenminister in Genf geplant. Dabei sollen Wege zur Deeskalation geprüft und über das iranische Atomprogramm verhandelt werden.

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