Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen fordert die Konfliktparteien im Südsudan zum politischen Dialog auf. Die Blauhelmmission im Land wurde um ein Jahr verlängert.
9. Mai 2025, 2:22 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, epd, spr
Vor dem Hintergrund der seit Wochen anhaltender Gewalt hat der UN-Sicherheitsrat zu einem sofortigen Ende der Kämpfe im Südsudan aufgerufen. Der Rat fordere "die sofortige Einstellung der Kämpfe im gesamten Südsudan und die Aufnahme eines politischen Dialogs" sowie ein Ende der Gewalt gegen Zivilisten, hieß es in der verabschiedeten Resolution.
Mit der Resolution wurde außerdem die UN-Blauhelmmission im Südsudan (Minuss) um ein Jahr bis zum 30. April 2026 verlängert. Die Obergrenze von 17.000 UN-Soldatinnen und 2.100 Polizisten wurde zunächst beibehalten. Der Sicherheitsrat sprach jedoch von der Möglichkeit, Anpassungen bei der Truppenstärke vorzunehmen. Die Resolution wurde mit zwölf Ja-Stimmen verabschiedet, bei Enthaltungen von Russland, China und Pakistan.
UN verurteilten Angriffe auf Krankenhäuser
Die Lage im Südsudan hatte sich in den vergangenen Monaten verschlechtert, nachdem der Konflikt zwischen Anhängern des Präsidenten Salva Kiir und Unterstützern des Ende März festgenommenen Vizepräsidenten Riek Machar wieder aufgeflammt war. Zuletzt hatten die Vereinten Nationen militärische Angriffe der Konfliktparteien auf Gesundheitseinrichtungen im Südsudan verurteilt. Seit Januar 2025 seien acht verschiedene Attacken auf Einrichtungen mit zahlreichen Toten dokumentiert worden, teilte die Weltgesundheitsorganisation kürzlich mit.
Die neuen Kämpfe gefährden ein 2018 geschlossenes Friedensabkommen, das einen fünfjährigen Bürgerkrieg beendet hatte. In dessen Verlauf waren rund 400.000 Menschen getötet worden. Der Südsudan hatte sich 2011 vom Sudan abgespalten und gilt trotz großer Ölvorkommen als einer der ärmsten Staaten der Welt.