Sudan: Tausenden Kindern in belagerter Stadt Faschir droht der Hungertod

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Tausende Kinder in der belagerten Stadt Faschir im Sudan drohen ohne weitere Hilfe zu verhungern. Zu diesem Schluss kommen vier Organisationen der Vereinten Nationen, darunter das Kinderhilfswerk Unicef und das Welternährungsprogramm (WFP).

Mehr als eine Viertelmillion Menschen in der Stadt, etwa die Hälfte von ihnen Kinder, hätten seit 16 Monaten keinen Zugang zu Lebensmitteln, Wasser oder medizinischer Versorgung. »Die Gesundheitseinrichtungen können nicht mehr arbeiten«, heißt es in der gemeinsamen Erklärung . Zahlreiche Kinder, die unter schwerer akuter Mangelernährung leiden, könnten nicht behandelt werden.

Die Uno-Organisationen fordern die internationale Gemeinschaft auf, sich stärker mit der Krise im Sudan zu beschäftigen. Der seit mehr als zwei Jahren andauernde Krieg habe Millionen Menschen »an den Rand des Überlebens gebracht.«

Faschir ist der letzte Stützpunkt der sudanesischen Armee in der besonders hart umkämpften Region Darfur. Die sudanesische RSF-Miliz belagert die Stadt seit rund anderthalb Jahren, sie führt einen brutalen Abnutzungskrieg. Die Bevölkerung habe die Wahl zwischen »Bombardierungen, Hunger und Gräueltaten« oder »Hinrichtungen, sexuelle Gewalt und Entführungen« im Fall einer Flucht, sagte Li Fung, Beauftragte des Uno-Hochkommissars für Menschenrechte im Sudan, im September.

Auch abseits von Darfur werde es für die Menschen immer schwerer, ausreichend Nahrung zu finden, teilten die Organisationen mit. Insgesamt seien mehr als 30 Millionen Menschen, darunter fast 15 Millionen Kinder, dringend auf Hilfe angewiesen.

Seit Ausbruch des Konflikts im April 2023 sind mehr als zwölf Millionen Menschen vertrieben worden und teils über die Grenzen geflohen. Damals zerbrach die Zusammenarbeit zwischen dem Staatschef und seinem Stellvertreter, der sich dann als Anführer der Miliz RSF gegen die Armee stellte.

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