Zum elften Mal gewinnt der FC Bayern den Supercup, zum ersten Mal unter dem neuen Namen Franz-Beckenbauer-Supercup. Die Münchner hatten gegen Pokalsieger Stuttgart neben zwei Treffern einige weitere Gelegenheiten, allerdings auch einen bestens aufgelegten Neuer.

Luis Diaz bejubelt seinen Treffer zum 2:0. IMAGO/Jan Huebner
Vor einem Jahr hatte der VfB Stuttgart schon eine Hand an der Supercup-Trophäe, ehe Bayer Leverkusen seine Comeback-Qualitäten zeigte und schließlich im Elfmeterschießen triumphierte. Beim nächsten Versuch empfingen die Schwaben in der heimischen Arena den Meister Bayern München.
Kane eiskalt - Neuer rettet doppelt
Im 100. Pflichtspiel von Sebastian Hoeneß war dessen Mannschaft, bei der Stiller sich fit gemeldet hatte und Bredlow weiter Nübel (Ellenbogenprobleme) vertrat, zunächst allerdings in der Defensive gefordert. Die Bayern setzten durch Goretzka (4., 6.), und Gnabry (15.) erste Nadelstiche, ehe Kane eine missglückte Klärung von Jaquez aus rund 17 Metern im Fallen ins Eck jagte (18.).
Der Gegentreffer weckte bei den Schwaben in der Folge aber die Offensivgeister: Undav prüfte Neuer ein erstes Mal aus der Distanz (22.), ehe der Bayern-Kapitän innerhalb kürzester Zeit erst stark gegen den durchgebrochenen Vagnoman (23.), dann gegen Woltemade (24.) den Ausgleich verhinderte.
Dann legten auch die Bayern, bei denen nach dem Abgang von Coman Gnabry, Olise und Luis Diaz die Dreierreihe hinter Kane bildeten, wieder los und suchten immer wieder den Weg nach vorne. Laimer (25.), Goretzka (34.) und Olise (38.) verpassten in einer unterhaltsamen ersten Hälfte den Führungsausbau.
Bredlow hält VfB im Spiel - Neuer wieder stark
Diese Schlagzahl konnten beide Teams nach dem Seitenwechsel zunächst nicht aufrechterhalten, dafür ging es im Mittelfeld meist kernig zur Sache. Auf das Tor brachten beide Teams eine ganze Zeit lang nichts Nennenswertes. Für den VfB sorgten Undav (50.) und Karazor (58.) für Annäherungen, gefährlicher wurde es dagegen im Stuttgarter Strafraum, wo Bredlow stark gegen Kane parierte (62.).
Die Bayern erhöhten nun den Druck, der VfB wagte sich nur selten ernsthaft ins letzte Drittel - und doch musste Neuer erneut stark retten: Bei einem abgefälschten Leweling-Knaller riss der Kapitän die rechte Hand hoch und verhinderte mit einem Weltklasse-Reflex den Ausgleich (75.).
Luis Diaz trifft, Leweling zu spät
Kurz darauf sorgte Luis Diaz dann für die Entscheidung: Während Leweling neben dem Feld behandelt wurde, setzte der 28-Jährige eine Gnabry-Flanke in die Maschen zum 2:0 (77.).
In der Schlussphase wurde es dann aber noch einmal fast spannend, denn Leweling, der weitermachen konnte, verkürzte auf Vorlage des eingewechselten Neuzugangs Chema per Kopf (90.+3). Mehr als der Anschlusstreffer war es aber nicht.
So gewannen die Bayern zum elften Mal den Supercup, zum ersten Mal unter dem neuen Namen Franz-Beckenbauer-Supercup. Einzige Wermutstropfen: Laimer musste nach einem Sprint inklusive Grätsche ausgewechselt werden und auch Gnabry hatte Probleme nach einem Laufduell mit Hendriks, er musste ebenfalls den Platz verlassen.
Der VfB hingegen verliert das Finale zum zweiten Mal in Folge und muss auf den zweiten Triumph seit 1992 weiter warten.
Nach der erfolgreichen Premiere in die neue Saison eröffnen die Bayern am kommenden Freitagabend (20.30 Uhr) gegen RB Leipzig die Bundesliga. Am Samstag (15.30 Uhr) spielt VfB Stuttgart bei 1. FC Union Berlin.