St. Paulis Poker um Yokota

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Drei Stürmer hat der FC St. Pauli freiwillig abgegeben, die Abschiede von Morgan Guilavogui (RC Lens) und Elias Saad (FC Augsburg) aber tun sportlich extrem weh. Und während die Nachfolgersuche läuft, zeichnet sich der nächste Abschied ab.

 Der Ex-Lauterer Daisuke Yokota.

Von St. Pauli umworben: Der Ex-Lauterer Daisuke Yokota. IMAGO/Jan Huebner

Bei Simon Zoller, Andreas Albers und Johannes Eggestein hatte sich die sportliche Leitung ganz bewusst entschieden, die auslaufenden Verträge nicht zu verlängern, Guilavogui und Saad hingegen hätte der Kiez-Klub gern gehalten. Gleiches gilt für Schienenspieler Philipp Treu. Der 24-Jährige hat sich entschieden, seinen 2026 endenden Kontrakt nicht zu verlängern, bereits in der vergangenen Woche hatte der kicker berichtet, dass seine Zukunft auch von der des Freiburgers Kiliann Sildillia abhängt - und damit ist auch von ihm abhängig, wie groß der Aderlass und Umbruch am Millerntor ausfällt.

Treus Zukunft hängt auch an Freiburgs Sildillia

Freiburg will Treu und der im Breisgau ausgebildete gebürtige Mannheimer will zurück - kassiert der SC für Sildillia in diesem Sommer Ablöse, würde diese reinvestiert. Oder muss St. Pauli angesichts bereits schmerzhafter Abgänge "nein" sagen? Im kicker-Interview hatte Präsident Oke Göttlich erklärt: "Es kann auch den Fall geben, dass die Sportliche Leitung entscheidet, mal einen Protagonisten ein Jahr später ablösefrei ziehen zu lassen, wenn sie davon überzeugt ist, dass er für unser Ziel entscheiden kann."

Bei Saad entschied sich St. Pauli ein Jahr vor Vertragsende für das Geld, rund zwei Millionen Euro aus Augsburg. Womöglich auch deshalb, da bereits im Vorfeld des Wechsels des gebürtigen Hamburgers potenzieller Ersatz gefunden wurde: Das Interesse an Daisuke Yokota ist groß. Noch aber gibt es finanzielle Hürden zu überwinden.

St. Pauli hat mit Jones und Pereira Lage erst zwei neue Angreifer verpflichtet

Der 25-jährige Japaner war in der Vorsaison an den 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen, überzeugte beim Zweitligisten vor allem in der Hinserie, kam am Ende auf 25 Einsätze, vier Treffer, drei Assists und einen kicker-Notenschnitt von 3,31. Das Plus des Tempodribblers: Er kann sowohl auf dem Flügel, also auf Saads Position, als auch im zuletzt von Alexander Blessin praktizierten 3-4-1-2-System als Zehner spielen.

Bei KAA Gent ist Yokota noch bis 2027 unter Vertrag, den Belgiern schwebt eine Ablösesumme von vier Millionen Euro vor - zu viel für den Kiez-Klub, der den Kaufpreis drücken will und doch unter Zugzwang ist. Denn inklusive Leihspieler Noah Weißhaupt (zurück nach Freiburg) wurden, Stand jetzt, sechs Offensivkräfte abgegeben und mit Ricky-Jade Jones (22) und Mathias Pereira Lage (28) erst zwei Neulinge für den Angriff verpflichtet.

Sebastian Wolff

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