Leverkusen erhielt eine Lehrstunde von Paris St. Germain. Bei der Klatsche sah Trainer Kasper Hjulmand die Phase nach dem Ausgleich als ausschlaggebend.

Musste die erste Niederlage seiner noch jungen Amtszeit hinnehmen: Kasper Hjulmand IMAGO/pepphoto
Wie sich verlieren als Bayer-Trainer anfühlt, wusste Kasper Hjulmand mehr als einen Monat lang nicht. Doch nach sieben ungeschlagenen Spielen musste er die erste Niederlage seiner noch jungen Amtszeit hinnehmen - und diese war gleich eine denkwürdige. Sieben Treffer schenkte PSG seiner Elf ein. "Wir haben hier gegen das beste Team der Welt gespielt", erläuterte Hjulmand am Prime-Mikrofon.
Trotzdem dürfte er sieben Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit des ersten Durchgangs noch Hoffnungen auf eine Überraschung gehabt haben. Denn Aleix Garcia glich in der 38. Minute vom Punkt aus, nachdem Illya Zabarnyi - wie kurz zuvor Robert Andrich - frühzeitig von Schiedsrichter Jesus Gil Manzano mit einer Roten Karte vom Platz gestellt worden war. Doch genau dieser Enthusiasmus war der Knackpunkt - im negativen Sinne für die Werkself.
Denn in einem ungewohnten System - sie spielten nach Andrichs Platzverweis im 4-4-1 - agierten die Leverkusener zu naiv. "Wir wollten nach dem 1:1 und der Gleichzahl einfach zu viel. Wir haben das Feld viel zu offen gelassen und den Ball verloren. Das war der entscheidende Moment", erklärte Hjulmand.
Die Art und Weise, wie wir diese Minuten gemanagt haben, war nicht die beste.
Damit spricht er unter anderem die vermeidbaren Ballverluste von Ernest Poku und Claudio Echeverri an. Erstgenannter spielte den Ball in der Vorwärtsbewegung an der Mittellinie Vitinha in den Fuß, und der Startelf-Debütant verlor nur wenige Minuten später in der eigenen Hälfte durch ein Dribbling den Ball. Die beiden Szenen waren der Ausgangspunkt für die Konter, die zum 1:2 sowie zum 1:3 führten. Anschließend gab es sogar noch das dritte Tor binnen sieben Minuten in ähnlicher Manier. "Wir haben das Spiel in sieben Minuten verloren. Vielleicht hätten wir es auch so verloren. Aber die Art und Weise, wie wir diese Minuten gemanagt haben, war nicht die beste", stellte Leverkusens Coach fest.
Allerdings verteidigte er dann auch seine Spieler, da sie dieses System noch nie trainiert hätten. Ungeachtet dessen schmerzt die hohe Niederlage jedoch sehr. Deswegen werde es eine Herausforderung, es abzuschütteln. Am besten gelingt dies mit einem Sieg am Sonntag in Freiburg (15.30 Uhr).
aka